Unsere Film-Highlights des Jahres 2024

The Outrun

Der neue Film von „Systemsprenger“-Regisseurin Nora Fingscheidt war bereits bei der diesjährigen Berlinale unser großer Favorit. Das Drama über den Weg hinaus aus der Sucht mithilfe der Natur besticht durch seine ehrliche Erzählweise, eindrückliche Bilder und eine schlichtweg atemberaubende Saoirse Ronan in der Hauptrolle. „The Outrun“ ist aktuell in den deutschen Kinos zu sehen.

Emilia Pérez

Den französischen Kultregisseur Jacques Audiard kann man ohne Zweifel als einen Tausendsassa des modernen Kinos bezeichnen. Sein aktueller Film „Emilia Pérez“, ein Musical über die Transition des Kopfes eines mexikanischen Drogenkartells, ist wahrscheinlich der einzige Film, in dem man jemals das Wort „Vaginoplastic“ gesungen hören wird. Bei den European Film Awards regnete es Preise, unter anderem und zurecht für Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón. Unsere Kritik lest ihr hier.

Longlegs

Kaum jemand hat uns dieses Jahr derart das Fürchten gelehrt wie Nicolas Cage in der Rolle des Serienkillers „Longlegs“. Dafür verzeiht man dem neuen Film von Osgood Perkins auch großzügig die ein oder andere dramaturgische Schwäche. Mit seiner bestechend finsteren Atmosphäre und der gelungenen Auflösung ist „Longlegs“ für uns der Gänsehaut-Film des Jahres. Unsere Kritik lest ihr hier.

The Holdovers

Das einzige was man dem aktuellen Film von Alexander Payne vorwerfen kann ist, dass er hierzulande viel zu spät in die Kinos gekommen ist. Denn „The Holdovers“ ist das perfekte Filmvergnügen für die Feiertage, eine herzerwärmende Komödie über eine Gruppe von Highschool-Schülern, die Weihnachten unter Aufsicht ihres Geschichtslehrers auf dem Schulgelände verbringen müssen. Umso mehr Gründe gibt es, den Film dieses Jahr rechtzeitig zu Weihnachten im Heimkino zu genießen. Unsere Kritik lest ihr hier.

Anora

Der neue Film von Sean Baker gewann bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme – einer der seltenen Fälle, in denen eine romantische Komödie den begehrten Preis mit nach Hause nehmen durfte. Aber „Anora“ ist mehr als nur das. Die Geschichte über die Beziehung zwischen einer Sexarbeiterin und einem russischen Oligarchen-Sohn ist Liebesfilm, Milieu-Studie, Drama und Screwball-Komödie in einem und funktioniert auf all diesen Ebenen. Unsere Kritik lest ihr hier.

Gloria!

Bei der diesjährigen Berlinale gab es Buh-Rufe für den Film der italienischen Regisseurin Margherita Vicario. Die fiktive Geschichte eines venezianischen Waisenhauses im Jahr 1800, in dem eine Gruppe junger Frauen dank des Einzugs eines Piano Fortes ihre Liebe zur Musik ausleben, war einigen wohl historisch zu ungenau. Wen kümmert’s! „Gloria!“ ist ein filmischer Befreiungsschlag und nicht zuletzt dank seiner unpassend fetzigen Musik und der leidenschaftlichen Darbietung der eher unbekannten Darstellerinnen ein großer Spaß.

All of us Strangers

Der Preis für den Tränenschocker des Jahres geht an Andrew Haighs „All of us Strangers“. Während die Tumblr Community sich in Memes und Fan Fiction über Andrew Scott und Paul Mescal als das vielleicht erotischste homosexuelle Paar der Filmgeschichte erging, sind wir im Kino kaum mit einer Packung Taschentücher ausgekommen. Denn vor allem geht es in „All of us Strangers“ um Einsamkeit, Verlust und den verzweifelten Umgang damit. Unsere Kritik lest ihr hier.

Gladiator II

Zugegeben, rein filmisch ist es diskutabel, ob Ridley Scotts lang erwartetes „Gladiator“-Sequel einen Platz in dieser Liste verdient. Aber wir sind schließlich auch nur Menschen, und die Welt ist manchmal böse und gemein. Da kann es schon mal gut tun, sich zweieinhalb Stunden Paul Mescal und Pedro Pascal in Röckchen und Sandalen anzusehen. Unsere (ehrliche!) Kritik lest ihr hier.

Kinds of Kindness

„How Deep Is Your Love?“ ist die zentrale Frage in Yorgos Lanthimos‚ Episodenfilm, der mit Emma StoneMargaret QualleyJesse PlemonsWillem DafoeMamoudou AthieHunter Schafer und Hong Chau in jeweils drei unterschiedlichen Rollen auffährt. Das ist manchmal ziemlich lustig, manchmal ein bisschen cringe, die meiste Zeit aber vor allem verstörend. Man weiß vielleicht nicht so ganz, was man genau gesehen hat, aber man kann sich auf jeden Fall noch eine Weile damit beschäftigen. Unsere Kritik lest ihr hier.

Sterben

Er wird entweder geliebt oder gehasst, dazwischen liegt im Fall von Matthias Glasners „Sterben“ nicht viel. Zugegeben, man braucht viel Sitzfleisch und ein bisschen mentale Abgebrühtheit, um sich drei Stunden lang mit der Familie Lunies zu beschäftigen. Die einen verzweifeln an den Figuren, die so gar nicht darum bemüht scheinen, vom Publikum gemocht zu werden. Die anderen, so wie wir, finden sich in dem gnadenlosen Realismus wieder – und feiern die 15-minütige Szene, in der sich Corinna Harfouch und Lars Eidinger als Mutter und Sohn aneinander abarbeiten. Unsere Kritik lest ihr hier.

Dune: Part Two

Lange genug hat es gedauert, bis uns Denis Villeneuve wieder auf den Wüstenplaneten mitgenommen hat. Nachdem der erste Teil gefühlt eine dreistündige Einführung war, geht es in „Dune: Part Two“ endlich richtig zur Sache. Besonders das hypnotische Sound-Design und die visuelle Umsetzung machen das Ganze zu einem großen Kino-Erlebnis. Na ja, und natürlich auch ein bisschen Zendaya und Timothée Chalamet. Unsere Kritik lest ihr hier.