Was macht das Who is Who der Musikszene, wenn sie gerade nicht selbst an eigenen Projekten arbeiten? Richtig, sie tun sich mit vier namhaften Comic-Musikern zusammen. Glasklar, dass es sich dabei nur um die virtuelle Band Gorillaz handeln kann. Wenn Damon Albarn -der sich neben Comiczeichner Jamie Hewlett als Mastermind hinter den Gorillaz verbirgt- in seinem Telefonbuch blättert, kommt es zu so interessanten und teils unerwarteten Gästen wie Robert Smith von The Cure, Beck, St. Vincent,slowthai, Slaves, der japanischen Mädels-Punkband CHAI und vielen anderen.
Verpackt wird das Ganze in Episoden, die das Licht der Welt erblicken sobald in den Kong Studios die Arbeit von Sänger 2D, Bassist Murdoc Niccals, Gitarristin Noodle, Drummer Russel Hobbs und dem jeweiligen Gast erledigt ist. So hat sich mittlerweile ein illustres Sammelsurium an Songs ergeben, und immer wieder kommt eine neue Überraschung dazu. Diese Songs werden nun auf dem Album „Song Machine: Season One“ mit dem passenden Untertitel „Strange Timez“ gebündelt, das am 23. Oktober 2020 erscheint.
Auf dem Album zu finden ist auch der neueste Coup „Pink Phantom“ mit Elton John. Unterstützt werden 2D und Elton von Rapper 6Black. Eine Kombination die, so unglaublich sie klingt, großartig funktioniert. Entstanden ist ein Song ganz im Gorillaz Stil, der gleichzeitig unverkennbar nach Elton John klingt. Dabei darf man sich keinesfalls das Video entgehen lassen, in dem Jamie Hewlett Elton ganz bezaubernd und liebevoll mit seinem pinkfarbenen Piano inszeniert hat.
Wenn man bei einer dieser außergewöhnlichen Kooperationen besonders Glück hat, bekommt man auch noch Plundergebäck angeboten, wir uns Gorillaz-Frontman 2D wissen lässt:
„Danke, dass Sie so großzügig mit uns sind, Mr. Elton Sir John, mit Ihrer Zeit und Ihrer Genialität und auch dem Plundergebäck, das Sie mitbrachten. Und dafür, dass sie einige der besten Songs aller Zeiten geschrieben haben.”
Wer hätte Gedacht, dass Comicfiguren mit so viel Liebe und Zuneigung unser Herz erwärmen können?
Und auch Elton John, der in seiner langen Musikerkarriere schon so einiges erlebt hat, scheint ganz hingerissen von der Zusammenarbeit.
„Damon hat mich kontaktiert und gebeten, etwas beizusteuern. Was am Ende aus dem Song wurde, ist schlicht großartig. Ich war in London im Studio und er am anderen Ende in Devon, doch selbst über die Entfernung war es ein so spannender und kreativer Prozess. Ich habe Damon schon immer geliebt, weil er so viele unterschiedliche Arten von Musik einschließt. Er hat seine Finger bei so vielen Sachen im Spiel und so viel erreicht und doch steht er kreativ nie still. Er strebt beständig vorwärts und ist offen für Neues, was bewundernswert und selten ist. Er arbeitet immer, hat ständig etwas in der Mache. Er hat so viel getan, um Musik aus aller Welt zu verbreiten, aus Afrika, aus China, die den Leuten vorher nicht bekannt war. Und das bewundere ich sehr. Abgesehen davon war ich sowieso schon immer ein Gorillaz-Fan und als er mich fragte, ob ich bei einem Track mitmachen will – war es ein Selbstläufer. Ich freue mich sehr, sehr darüber, dass es geklappt hat.“
Die Unermüdlichkeit von Damon und seinen Freunden lässt hoffen, dass nach „Song Machine: Season One“ noch viele weitere Seasons folgen werden. Wir lassen uns auf jeden Fall gerne von weiteren Episoden überraschen und sind gespannt, wer der nächste Künstler sein wird, der sich in die kreativen Hände von Albarn und Hewlett begibt.
Ein bisschen Vorfreude packen wir noch obendrauf. Am 12. und 13. Dezember 2020 kann man sich auf Song Machine Live freuen, ein weltweiter Livestream mit der einzigen Live-Performance der Gorillaz in diesem Jahr. Weitere Infos unter https://gorillazlivenow.com Momentan ist zwar live nicht gleich live, aber auch dieser Event wird mit den Gorillaz sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis.