Gehört: Bat For Lashes „The Haunted Man“

Schon seit meiner ersten Live-Begegnung mit ihr hege ich rege, meines Erachtens berechtigte Zweifel daran, ob Natasha Khan überhaupt von dieser Welt ist. Was die Britin mit ihrem Projekt Bat For Lashes musikalisch und visuell kreiert ist von schwer greifbarer, schwereloser Schönheit und erlaubt einen Blick in eine Welt, zu der sie allein den Schlüssel hält, in die sie uns aber glücklicherweise ab und zu hinein spicken lässt.
So verhält es sich auch mit dem just erschienenen dritten Album „The Haunted Man“. Bereits das Cover fasziniert, und auch musikalisch hält das Werk allen hoch geschraubten Erwartungen stand. Dass Klavier und Cembalo, die noch beim ersten Album „Fur And Gold“ den Sound von Bat For Lashes maßgeblich bestimmten, weiter in den Hintergrund rücken und mehr den je elektronischen Beats und Soundtüfteleien Platz machen, stört dabei nicht im geringsten. Natasha Khan erarbeitet sich auf ihrem dritten Album einen neuen, großen Sound, pompös aber nie aufdringlich, und auch dieser Schuh steht ihr außerordentlich gut. Tanzbarkeit und Popappeal („All Your Gold“) bleiben dabei ebenso wenig auf der Strecke wie Tiefe und zurückhaltende Arrangements („Laura“). Ein großer Wurf, eindeutig eine der besten Platten des Jahres bisher.
Im November geht es für Bat For Lashes wieder auf die Bühne. Für das Konzert im Huxley’s am 15.11. könnt ihr hier Karten gewinnen.

Gehört von: Gabi Rudolph