Sin nombre – Die größte Sünde von allen ist nichts zu riskieren

Hauptplakat(495x700)Flucht vor Armut, Flucht vor Gewalt und schließlich auch Flucht vor sich selbst – getrieben vom Traum auf ein besseres Leben.

Der Film „Sin nombre“ handelt von genau diesem Schicksal, welches die Protagonisten Casper und Sayra mit vielen Lateinamerikanern teilen und in Scharen in die Vereinigten Staaten treibt.

Sayra, eine honduranische Teenagerin, versucht sich mit ihrem Onkel und ihrem Vater illegal auf einem Zug in die USA durchzuschlagen, um ihr von Armut und Elend gebeuteltes Leben in Honduras hinter sich zu lassen.

Caspars Leben ist geprägt von Drogenhandel, Bandenkriegen und Gewalt: Er ist Mitglied in der Gang Mara Salvatrucha, welche  vielen jungen Männer, Jugendlichen und selbst Kindern als eine Art Zufluchtsort dient. Als sich die Situation in der Gang allerdings auf brutale Weise zuspitzt, beschließt Caspar die Gang zu verlassen – eine folgenschwere Entscheidung.

Gerade als er im Begriff ist sich von den Zwängen der Gang zu befreien, kreuzen sich die Wege der zwei Protagonisten zum ersten Mal. Als Caspar Sayra vor dem Angriff seines Bandenführers rettet, indem er diesen tötet, macht er sich selbst zur Zielscheibe. Es beginnt eine Flucht vor den Mitgliedern seiner ehemaligen Gang, die nun zu seinen härtesten Feinden werden. Doch Sayra, die Caspar folgt, steht ihm mutig zur Seite immer von der Hoffnung begleitet, dass ein besseres Leben auf sie wartet.

Die Armut, Gewalt und Anarchie in den Favelas Mexikos dient dem Film als populäre Kulisse und spiegelt sehr authentisch die Lage dort wieder.  „Sin nombre“ verschönt nichts, sondern stellt fulminant und schonungslos die Schattenseiten Zentralamerikas dar. Der Film zeigt die Realität in Zentralamerika: Vor allem in den Armenvierteln von El Salvador und Honduras hat die Mara geschätzte 100.000 Mitglieder – die meisten Halbwüchsige.

Der Regisseur Cary Fukunaga hat mit seinem Erstlingswerk, das beim Sundance Filmfestival den Preis für die beste Regie und die beste Kamera erhielt, etwas Gewaltiges geschaffen.

Ein Kinobesuch ist unbedingt lohnenswert!

KINOSTART:  29. April 2010

Gesehen von: Charlotte Reith

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Foto/Trailer: (c) PROKINO Filmverleih GmbH