
Neun Jahre sind seit dem Erscheinen von “Bridget Jones’ Baby” (2016) vergangen, und nun erscheint Renée Zellweger zum voraussichtlich letzten Mal als die Titelheldin auf der Kinoleinwand. Dabei blieb auch der vierte Teil der Erfolgsreihe, unter der Regie von Michael Morris, seiner Romanvorlage treu und beruht auf dem gleichnamigen, 2013 veröffentlichten Roman von Helen Fielding.
Bridget Jones ist nach dem Tod ihres Mannes Mark Darcy (Colin Firth) Witwe und alleinerziehende Mutter des 9-jährigen Billy und der 4-jährigen Mabel. Gemeinsam leben die drei in ihrem chaotischen und bunten Reihenhaus in London und bestreiten jeden Tag aufs neue ihren Alltag. Dabei an ihrer Seite sind nach wie vor Bridgets Freunde Sharon Shazzer (Sally Phillips), Jude (Shirley Henderson) und Tom (James Callis). Bridgets ehemaliger Liebhaber Daniel Cleaver (Hugh Grant) ist ebenfalls eine bereitwillig helfende Hand und zeigt Billy und Mabel als hingebungsvoller Babysitter, wie man den perfekten Drink mixt.
Vier Jahre sind vergangen seit dem Tod von Bridgets Mann Mark, und immer noch erhält sie von allen Seiten widersprüchliche Ratschläge: zurück zur Arbeit zu gehen, lieber zu Hause Zeit mit den Kindern zu verbringen, wieder anzufangen zu daten, oder sich einfach mit ihrem Witwendasein abzufinden. Auf Anraten ihrer engsten Freunde hin wagt Bridget sich dennoch wieder vor die Tür und lernt Roxster (Leo Woodall) kennen, einen sympathischen, attraktiven und deutlich jüngeren Mann. Und auch Mabels und Billys neuer Lehrer Scott Walliker (Chiwetel Ejiofor) unterstützt nicht nur Bridgets Kinder bei ihrem Heilungsprozess, sondern auch sie selbst.
Mark Darcy fehlt; nicht nur Bridget Jones, sondern auch dem Zuschauer. Renée Zellweger berichtet im Interview, dass bereits die Eröffnungsszene, in der Colin Firth ein letztes Mal im Kostüm des Mark Darcy vor ihr steht, sie emotional sehr mitgenommen habe. Alles, was darauf folgt ist nicht originell, besonders einfallsreich oder neu, aber nach wie vor charmant.
Der Film umschifft elegant ein paar typische Fallen der gängigen Handlungsmuster. Leo Woodall in der Rolle des Roxster ist ein sympathischer Charakter und seine Empfindungen für Bridget, sowie seine Sorgen und Zweifel sind menschlich und nachvollziehbar, ohne dass er dabei das Klischee des unangenehmen Chauvinisten erfüllt. Renée Zellweger hat in ihrer ikonischen Rolle nichts von ihrem Witz oder ihrem Charme verloren. Es ist leicht nachvollziehbar, warum sich die beiden, trotz der offensichtlichen Probleme, zueinander hingezogen fühlen.
Auch Musik und Szenenbild lassen den Charakter der vorangegangenen Filme wieder aufleben. Besonders das Haus, in dem Bridget mit ihren Kindern lebt, ist chaotisch, bunt und liebevoll eingerichtet. Daniel Cleaver, wenn auch optisch gealtert, steckt immer noch in seinen alten Verhaltensmustern und versprüht seinen trockenen Humor.
Kurzum, nach den ersten fünf Minuten rollt sich der Bauplan des restlichen Films praktisch vor einem aus, und das Ende ist am Horizont deutlich sichtbar. Garantiert ohne Überraschungen, aber der Weg dorthin ist mit so viel Liebe und Hingabe umgesetzt, dass man bereit ist, darüber hinwegzusehen und den Spaß dennoch zu genießen.
“Bridget Jones – Verrückt nach ihm” erscheint am 06. März in den deutschen Kinos. Vorstellungszeiten gibt es hier.