Gehört: „Waves“ von The New Wine

TheNewWine_waves_small-500x500Im alltäglichen Redaktions-Wahnsinn bin ich vor kurzem auf das glanzvolle Art-Work von The New Wine gestoßen. Und nicht nur das Cover, auch die Musik der norwegischen Herren besticht durch simple, aber schöne und feine Melodien. Eingängige Abläufe, unkomplizierte Gitarrenparts sowie monotone Beats, unterlegt respektive vorangetrieben von einem energischen Bass bilden den Klangteppich, auf dem gekonnt musiziert wird und getanzt werden darf.

Am Anfang ist da ein sanftes Rauschen. Der Opener „Waves“ offeriert genau das, was erste Assoziationen hergeben, meeresähnliche Geborgenheit. Ausgelöst durch zarte Gitarrensätze und harmonische Synthie-Melodien. Es folgt ein fünfzeilige Gesangseinlage, dann geht das Spektakel los. Unbeschwert, manchmal komisch oder indie-housig kommt „Waves“ daher. Wie „Move“, „If I Wake Up“ oder „Foreigner’s Blues“, ausgezeichnete Nummern, die einen faszinierenden Genre-Cocktail abliefern.

Wenig Text scheint die allgemeine Richtlinie bei diesem Debüt, das seine Eingebungen und Ideen aus den Genres Pop, Electronica und Indie bezieht. Dort wo man eine Vocal-Line vermuten möchte, setzten meistens die kraftvollen Synthesizer-Künste der vier Norweger ein. Vom Konzept mag dies ein wenig an Ratatat erinnern, doch haben sie mit den New Yorker Multiinstrumentalisten nicht viel mehr gemein, als dass sie sich aus der drögen, stumpfen und eintönigen Masse ungezählter Zeit- und Artgenossen abheben. „Waves“ ist ein einfaches, aber gekonnt gestricktes Debüt-Album, dem man die Erfahrung unzähliger Festival-Auftritte oder den Support der Europa-Tournee von The Whitest Boy Alive anmerkt. Beeindruckend ist „Crescendo“. Komplett instrumental, demonstriert der fünf minütige Track skandinavische Gelassenheit sowie musikalisch Gabe und Befähigung.

Getrieben von einem sanften, dynamischen Beatgerüst, handelt es sich um ein thenewwine_031Album, das Disco-Kugeln erstrahlen lässt. Da will man spätestens bei „Words On Fire“ den alten Jogging-Anzug auspacken, Sonnenbrillen aufsetzten und durch die Disco flitzen. Eine jugendliche Frische geht von diesem gelungenen Pop-Silberling aus. Leicht hallen die Stimmen, während die Synthie-Klänge auf und ab springen und das selbst ernannte Ziel erfüllen. Nämlich die Leute zum Tanzen zu bringen. Da muss man nicht immer reinen, sondern kann auch mal neuen Wein einschenken. Im Moment sind die Jungs aus dem norwegischen Bergen in Deutschland unterwegs, wer das Tanzbein schwingen will, sollte auf ein Konzert gehen.

Gehört von: Sebastian Schelly.

„Waves“ ist bereits am 25. März in Deutschland erschienen.

The New Wine Live-Termine:

02.04. Berlin – Festsaal Kreuzberg
09.04. Heidelberg –  Zum Teufel
13.04. Chemnitz –  Solitär Club
15.04. Halle – Objekt 5

https://www.thenewwinemusic.com/