Gehört: PiL (Public Image Ltd) „What The World Needs Now…“

PiL What The World Needs NowPiL meldet sich mit neuen Album “What The World Needs Now…“ zurück. Die Kauf-Aufforderung liefert John Lydon gleich mit einem ironischen Kommentar mit: „Buy now while stocks last.“ In immer wieder wechselnder Besetzung hat sich erneut ein Künstlerkollektiv um Ex- Sex Pistols Frontmann John Lydon zusammengefunden. Für das neue Album hat Lydon keine großen Namen um sich versammelt, was den Stücken aber keinen Abbruch tut.
Die erste Single und der Opener des neuen Albums, “Double Trouble”, ist eine etwas ungewohnte Liebeserklärung an John Lydons’ Frau. So nörgelt er gleich am Anfang “Wot, you fucking nagging again? The toilet’s fucking broken again? I repaired that!” Auch die Themen des Punk scheinen sich mit den Jahren zu ändern.
Treibende, wütende Klänge sind nicht mehr so dominant, dafür kommen ruhigere Tönen wie auf „C’est La Vie“ stärker durch. Das Album ist weitaus nicht so experimentell und von neuen Sounds geprägt wie alte Werke. Es erinnert vielmehr an das Vorgänger Album „This Is PiL“ aus 2012. Es ist immer wieder eine Freunde, dem typisch britischen Arbeiter-Akzent mit hart gerolltem „R“ wie auf „Spice Of Choice“ zu lauschen, wenn er den Hörer auffordert das eigenen Leben zu steuern und sich bewusst für einen Weg zu entscheiden, denn man hat immer die Wahl. Alles in allem ist das Album recht gefällig, Lydons Stimme hört sich immer ein bisschen an wie die eines Beschwörers oder Predigers, dies liegt sicherlich auch an seinen Texten, die über die Zeit nicht weniger kritisch geworden sind, recht häufig spielt das Wörtchen „Fuck“ eine tragende Rollen. Es ist nicht die beste PiL Platte, aber es ist gut zu wissen, dass sich Lydon immer noch aufregen kann. “What the World Needs Now/Is Another ‘Fuck off’!” bellt er beispielsweise in dem Song „Shoom“.

Die neue Platte ist in Eigenregie finanziert worden und auf dem bandeigenen Label „PiL Official“ erschienen. Auch das Platten-Cover hat Lydon, der mittlerweile als bildender Künstler tätig ist, selbst gestaltet.

PiL lässte es sich nicht nehmen, das neue Werk live zu präsentieren. Man darf gespannt sein, ob seine Bühnenshows nach wie vor so wild sind und er immer noch sein Publikum beschimpft.

13.10.2015 Mannheim, Alte Seilerei
14.10.2015 Ludwigsburg, Rockfabrik
15.10.2015 Berlin, Columbia Theatre
17.10.2015 Bochum, Zeche

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