In vielen Aspekten rund um die Berlinale sind die Würfel gefallen, am 22. Januar fand die offizielle Pressekonferenz der 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin statt. Dabei wurden unter anderem der Eröffnungsfilm und das gesamte Programm aus den Sektionen Wettbewerb und Encounters vorgestellt. Das vollständige Gesamtprogramm findet ihr ab dem 6. Februar, inklusive der Spielorte und Spielzeiten, an dieser Stelle.
„Small Things Like These“ mit Cillian Murphy eröffnet die Berlinale
Dieses Jahr beginnt die Berlinale am 15. Februar mit der Weltpremiere der irisch-belgischen Produktion „Small Things Like These“. Der Film, unter der Regie von Tim Mielants und nach einem Drehbuch von Enda Walsh, basiert auf einem Roman der irischen Schriftstellerin Claire Keegan und wird im Wettbewerb gezeigt. Neben Weltstar Cillian Murphy bietet er auch den Schauspieler*innen Eileen Walsh, Michelle Fairley und Emily Watson die Bühne. Gemeinsam erzählen sie die Geschichte der irischen Magdalenen-Wäschereien, Heime betrieben von römisch-katholischen Institutionen, in denen von den 1820er-Jahren bis 1996 „gefallene junge Frauen“ unter schrecklichen Bedingungen hausten, um augenscheinlich reformiert zu werden.
Das Programm des Wettbewerbs
Die 20 Filme, die auch dieses Jahr wieder um den Goldenen und um die Silbernen Bären konkurrieren dürfen, stehen nun offiziell fest. Laut des Künstlerischen Leiters Carlo Chatrian, ist das Berlinale Team über die diesjährige Auswahl besonders stolz, denn die Anzahl an partizipierenden etablierten Filmemacher*innen und neuen Stimmen des Kinos befinden sich ziemlich im Gleichgewicht. Unter den Wettbewerbsfilmen befinden sich 19 Weltpremieren, zwei Debütfilme und zwei dokumentarische Formen. 30 verschiedene Länder sind innerhalb der Produktionen vertreten und bei sechs von ihnen haben Frauen Regie oder Co-Regie geführt. Aus Deutschland sind „In Liebe, eure Hilde“ von Andreas Dresen mit Liv Lisa Fries in der Hauptrolle und „Sterben“ von Matthias Glasner mit Corinna Harfouch und Lars Eidinger dabei.
Das Programm von Encounters
Die Sektion Encounters umfasst dieses Jahr 15 Filme, die laut Carlo Chatrian facettenreiche Bilder von der Welt im 21. Jahrhundert präsentieren und dabei auf unterschiedlichsten Erzählmuster zurückgreifen. Neben beobachtenden Dokumentarfilmen und ironischen Komödien finden sich hier auch surreale Filme, sowie therapeutische Anordnungen und Parabeln wieder. Dabei ist jeder einzelne Film eine Weltpremiere. Vertreten sind 17 Produktionsländer, zwei Debütfilme, ein Dokumentarfilmdebüt und erneut sechs Regisseurinnen.
Friedlicher Austausch zum Nahost-Konflikt – Tiny House Projekt
Die Pressekonferenz vom 22. Januar eröffnete das Berlinale Führungsduo mit einem Statement darüber, dass das Filmfestival ein Ort des Austausches, der Diskussionen und des friedlichen Dialogs im Bezug auf den Nahost-Konflikt darstellen soll. „Wir möchten, dass das Leid aller wahrgenommen wird und mit unserem Programm verschiedene Perspektiven auf die Komplexität der Welt eröffnen.” Sie positionieren sich somit als Kulturschaffende Institution gegen Diskriminierung als solche. In einem sogenannten Tiny House soll es eine Plattform für interkulturellen Dialog geben. Laut Angabe wird das Projekt von einem Team bestehend aus Israelis und Palästinensern geleitet.
Berlinale Goes Kiez
Die Vielfalt der Programmkinos in Berlin ist einzigartig und kaum ein Anlass wäre passender sie zu feiern, als die Berlinale. „Berlinale Goes Kiez“ bringt das beliebte Filmfestival allen Einwohner*innen Berlins so nah an die Haustür wie möglich. Sieben verschiedene Kinos, die als Orte für die Gemeinschaft eine wichtige kulturelle und soziale Bedeutung haben, wurden dafür ausgewählt. 2024 fiel die Wahl auf das Kino Zukunft (Friedrichshain), Babylon Kreuzberg, City Kino Wedding, Neue Kammerspiele Kleinmachnow, Kino Toni (Weißensee), Sinema Transtopia (Wedding) und das Cosima Filmtheater (Friedenau). Jedes dieser Kinos wird in seiner Besonderheit und persönlichen Merkmalen in einem kurzen Videoportrait aufberlinale.de vorgestellt.