Wer musikbegeisterte Freunde in England hat, dem dürfte nicht entgangen sein, dass „Chaise Longue“, die Debütsingle des Duos Wet Leg, einer der meist diskutierten Songs des Sommers war. Dank der extrem eingängigen Hooklines und Heavy Rotation im britischen Radio, gab es vor „Chaise Longue“ kaum ein Entkommen. Die einen feiern den Songs als großartigste Neuentdeckung seit langem, die anderen fühlen sich fast schon verfolgt von so viel Ohrwurmpotential.
Entsprechend groß waren natürlich von allen Seiten, natürlich auch bei uns hier in Deutschland, die Erwartungen an den ersten Nachfolger. Diejenigen, die Rhian Teasdale und Hester Chambers aka Wet Leg bei einem ihrer Festival-Auftritte (ja, so etwas gab es diesen Sommer in UK…) erleben konnten, berichteten bereits, dass das Set der beiden noch mit einigen anderen Ohrwürmern aufwartete und die beiden sich im gesamten ihrem ausgelassenen Sound voller positiver Vibes treu bleiben. Die zweite Single „Wet Dream“ untermauert diese These. Und mit dem dazugehörigen Video beweisen die beiden, dass sie auch visuell ein originelles Gesamtkonzept anstreben. Regie führte Rhian Teasdale und setzte im Clip die Ästhetik aus „Anne of Green Gables im Party Fieber“ konsequent fort.
Inhaltlich bezeichnet die Band „Wet Dream“ als Trennungssong. Er beschäftigt sich mit dem unnötigen Phänomen, nach der Trennung eine SMS von einem Exfreund zu erhalten, dass er von einem geträumt habe. Gähn. In der Welt von Wet Leg wird daraus zum Glück ein positiver, selbstermächtigender Spaß, den man einfach mitfeiern möchte.
Damit beweisen Wet Leg erneut, dass sie vielleicht die spannendsten, originellsten und nicht zuletzt unterhaltsamsten Newcomer sind, die das Jahr bis jetzt zu bieten hat. Ihr musikalischer Siegeszug durch die Heimat (ausverkaufte Headliner-Tour, Support von Declan McKenna, Shame und Inhaler) wird sich mit Sicherheit mühelos auch bei uns und in anderen Ländern fortsetzen lassen.