Im Oktober haben wir Euch das Duo Die Egoisten bereits vorgestellt, genauer gesagt hier. Inzwischen bin ich in den Genuss gekommen, die beiden live zu erleben und habe Euch ein kleines Interview mitgebracht.
Was Wolf und Dimitrios, genannt Die Egoisten, aus eigener Kraft auf die Beine stellen, ist schon beachtlich. Vor zwei Jahren eine MySpace Seite eröffnet, die ersten Open Stages gespielt, und ab geht die Post. Wolf schreibt die Texte, Dimitrios komponiert dazu die Melodien. Dabei geht es poiniert und messerscharf zu, manchmal entzückend romantisch bis verkitscht. Und im Idealfall bringen die beiden all dies in einer Nummer zusammen. So wie in dem wunderschön daherkommenden Liebeslied, das sich im Refrain als Ode an „Die Frau mit dem längsten Achselhaar“ entpuppt und auch vor noch ekeligeren Abgründen nicht zurückschreckt.
Wenn die beiden ihr aktuelles Programm „Was wäre wohl passiert…?“ auf die Bühne bringen, gibt es viel Gelächter, aber es wird auch andächtig zugehört. Es muss nicht immer ein Witz den anderen jagen. Manchmal kann man sich auch einfach der Schönheit der Melodien hingeben. Man muss nur darauf gefasst sein, dass man aus einer Stimmung, auf die man sich eingelassen hat, bald wieder herausgerissen wird.
In bester Selfmade-Manier haben Die Egoisten sich für das nächste Jahr selbst eine sehr umfangreiche Deutschlandtournee zusammengestellt. Ihr erstes Album bringen sie ebenfalls Anfang nächsten Jahres heraus. Also haben wir uns gedacht, wir müssen sie uns dieses Jahr noch für ein Interview schnappen, bevor wir uns 2010 ganz weit hinten anstellen müssen. Auf diese Weise haben wir erfahren, dass die beiden auch privat echte Spaßvögel sind. Und, ganz wichtig: dass es Dimitrios war, der den Namen erfunden hat. Ja, Die Egoisten, das war seine Idee!
Ich habe keine allzu große Erfahrung mit Chanson- und Liedkabarettabenden, aber von dem was ich gesehen habe, glaube ich, die Egoisten haben das Zeug dazu, die Szene zu erobern. Außerdem habe ich mich einfach großartig amüsiert über Lesben die lästern, Vegetarier mit Fleischeslust und Männer, die dazu stehen, dass sie Männer sind. Ich werde also neugierig verfolgen, wie es mit den beiden weitergeht. Vielleicht machen wir in einem Jahr noch einmal ein Interview und hören, was sich bis dahin getan hat. Ich stell mich auch hinten an, wenn es sein muss.