Fast vier Jahre ist es nun schon her, dass Wallows im Rahmen ihrer „Nothing Happens Tour“ im Mojo Club in Hamburg spielten. Jetzt kehrten sie endlich wieder zurück nach Deutschland. Vier Shows spielte die US-Amerikanische Indie-Rock Band in der letzten Woche in München, Berlin, Köln und Hamburg. „Tell Me That It’s Over“ heißt die Tour, die nach ihrem letzten Album benannt ist.
Als wir kurz vor Einlass an der Fabrik in Hamburg ankommen, ist die Schlange von Fans bereits weiter als das Auge reicht. Viele junge Frauen, aber auch gemischte Freundesgruppen im Studierendenalter halten voller Vorfreude ihre Konzertkarten in der Hand und warten, dass die Türen endlich geöffnet werden. Einige von ihnen standen bereits seit mehreren Stunden im Regen, um Braeden Lemasters, Dylan Minette und Cole Preston ganz nah sein zu können. Die Fabrik ist ausverkauft und füllt sich sehr schnell.
Der Support überrascht auf sehr positive Art. May-A ist mit All Female Band aus Australien angereist, um Wallows bei den Shows ihrer Europa Tour zu begleiten. Sie spielen ebenso Indie-Rock und schaffen es, die Fans mitzureißen. Man merkt, dass einige Fans bereits seit mehreren Konzerten in der ersten Reihe stehen und auch die Lieder der Vorband schon mitsingen können. Allgemein ist die Crowd größtenteils sehr offen. Es wird getanzt, laut mit geklatscht, gesungen und vor allem eins: geschrien.
Als Wallows endlich die Bühne betreten, ist der Raum plötzlich gefüllt von Euphorie. Ab der ersten Sekunde singen viele Fans jedes einzelne Wort mit und freuen sich natürlich auch, wenn eines der drei Bandmitglieder ihnen zulächelt oder sogar zuwinkt. Es werden Blumen an die Band verschenkt und Hände geschüttelt.
Die Band spricht nicht viel, aber wenn doch, dann erzählen sie davon, wie sehr sie sich freuen endlich wieder in Deutschland spielen zu können und wie sehr sie die Deutschen Fans mögen. Auch vom Venue wird viel geschwärmt, aber vor allem wollen sie viele Songs spielen. Die Jungs aus den USA wissen einfach, wie sie das Publikum zum Tanzen kriegen. Mit ihrer Live-Band schaffen sie es, die Recordings vom Album noch etwas spannender und auch tanzbarer zu machen.
Als Wallows schließlich die Bühne verlassen, schreien die deutschen Fans natürlich nicht „one more song“, sondern bleiben sich treu und fordern so laut sie können „Zugabe“. Zurück auf der Bühne entgegnet Dylan den Fans nur „we’re just going to assume you want us to play one more song“ und leiten damit das Intro von ihrem größten Hit „Are You Bored Yet?“ ein. Die Fans geben nochmal alles und Wallows versprechen, ganz schnell wieder nach Hamburg zu kommen. Wir hoffen, dass sie ihr Versprechen halten.
Fotos und Text: Chiara Noemi Müller