Ohne viel Trara legt die Band direkt mit „Handwritten“ vom aktuellen, gleichnamigen Album los. Überhaupt kommen The Gaslight Anthem ohne viel Schnickschnack aus. Die Bühne ziert wie immer nur eine große Flagge mit Bandnamen und Totenkopf-Symbol, die Boxen sind mit den mittlerweile obligatorischen Fussball-Fanschals dekoriert. Viel mehr als die kratzige Stimme von Frontmann Brian Fallon braucht es aber auch gar nicht, um die Fans in ihren Bann zu ziehen. Jener ist an diesem Abend besonders gut gelaunt und zu Späßen aufgelegt. Vielleicht, weil es das letzte Konzert der langen Tour durch halb Europa ist und die Band am nächsten Tag zurück nach Hause fliegt, um dort demnächst mit der Arbeit an einem neuen Album zu beginnen. Immer wieder sucht Fallon die direkte Kommunikation mit den Fans in den ersten Reihen. Mal geht es um ein Plektron, welches er scherzhaft noch einmal ableckt bevor er es verschenkt, mal um ein T-Shirt passend zum Song „Halloween“.
Ein bisschen wehmütig lassen wir die Herren nach 90 Minuten und 3 Zugaben davon ziehen. Aber auf dem Nachhauseweg begleitet uns, neben dem Rückblick auf einem mehr als gelungenen Konzertabend, bereits die Vorfreude auf das nächste Album und die damit verbundene Tour. Bleibt nur zu hoffen, dass The Gaslight Anthem sich damit nicht allzu viel Zeit lassen.
War dabei: Michaela Marmulla