Taylor Swifts „Midnights“: Selbsthass, Neuanfänge, Einsamkeit und Karma

Taylor Swifts neues Album „Midnights“ ist jetzt bereits seit fast einer Woche draußen. Alle Gedanken zu diesem Werk zu sammeln, dauert jedoch seine Zeit. Deswegen kommt unser Review erst jetzt. 

Die Erwartungen waren groß. Niemand wusste so wirklich, was sich hinter dem Titel „Midnights“ verstecken würde. Die Wochen vor dem Release waren gefüllt mit Vermutungen und Theorien. Von Herbstalbum à la „folklore“ bis zum Rockalbum war alles dabei. Doch das, was es jetzt im Endeffekt geworden ist, lässt sich gar nicht so einfach in nur einem Genre verordnen. Eins ist trotzdem klar: Es ist Taylor Pop vom feinsten. Es wirkt beinahe so, als hätte sich Taylor die besten Charaktereigenschaften aus all ihren letzten Alben rausgesucht und in diesem Album zusammengefügt. Die Stimmung von „Lover“ trifft auf die Attitude von „Reputation“ und das lyrische Talent von „folklore“ und „evermore“. Ursprünglich wurde angekündigt, dass „Midnights“ 13 Titel umfassen würde. Doch Taylor wäre nicht Taylor, wenn sie nicht eine Überraschung für ihre Fans bereit halten würde. Nur drei Stunden nach Release erschien „Midnights (3AM Version)“ mit 7 zusätzlichen Tracks. 

Der Grund, warum dieses Album so schwer einzuordnen ist, liegt wahrscheinlich darin, dass es so wirkt, als hätte Taylor diese Songs wirklich nur für sich selbst geschrieben. Sie wirken im Gegensatz zu „folklore“ und „evermore“ wieder persönlicher und autobiografischer, wie Tagebucheinträge um Mitternacht, oder um drei Uhr morgens eben. 
Sie rechnet mit längst vergangenen Beziehungen ab. Jedoch geht es nicht nur darum. Es geht auch um Selbsthass, sich alleine fühlen, Neuanfänge und natürlich um Karma. 

Sie arbeitete wieder mit Jack Antonoff zusammen, der auch diesmal dazu verhalf, dem Album einen neuen Sound zu geben. Wir lernen eine neue Taylor kennen: Eine, die sich nicht vor Auto-Tune und Synths scheut. Gleich geblieben ist allerdings auch Vieles. Allem voran treibende Beats und Bridges, die wir mit schreien wollen. 

Untermalt wird das ganze von Musikvideos, die eigentlich eher Kurzfilme sind und in denen Taylor zeigen kann, dass sie auch außerhalb der Musik überdurchschnittlich talentiert ist. Als Regisseurin und Schauspielerin lässt sie ihre Träume Realität werden und bringt ihre Mitternachts-Gedanken ans Tageslicht.