Das neue Album von Tangowerk ist eine Absage an die Gefälligkeit. Im Überschreiten der Genregrenzen dekonstruiert Tangowerk das Bekannte, um es anschließend neu zusammenzusetzen. Das so entstandene Unbekannte fordert eingängig und mit Leichtigkeit zum Tanz auf.
Seit dem ersten Album vor zwei Jahren hat sich vieles getan. Nhoah zum zweiten Album: „Die neuen/ alten musikalischen Einflüsse der 1990er Jahre, der Techno, Berlin, Partynächte in Kellern, die Liveauftritte von Tangowerk und die täglichen Nachrichten über den Zustand der Welt haben darin ihre Spuren hinterlassen.“
Und: „Unsere sechsköpfige Formation hat in Berlin-Wedding versucht in Ton und Bild einzufangen, was unser Leben ausmacht. Von den anfänglichen Tangoclubs sind wir weiter in die Technokeller gezogen. Über die angesagten Berliner Clubs weiter auf die Bühnen der Welt. Beats über Speaker, die vor Lautstärke beinahe bersten auf die Tanzfläche zu feuern, ist weiterhin ein ungebrochen wunderbares Erlebnis.“
„Excess All Areas“ ist eine gelungene Mischung aus Sounds des wilden technoiden Berlins der 1990er und Clubmusik von heute. Mit nachdenklichen bis wütenden Texten regt die Musik von Tangowerk zum Tanzen und Welt-reflektieren gleichermaßen an. „Excess All Areas“ ist in der Auseinandersetzung mit der Welt leben. Mit Harmonien, die gebrochen werden, mit Vocals, die sich zart annähern, um stark zu verschwinden und dubsteppigen Bässen, die mit koboldhaften Sounds und Tangogeigen kopulieren. Hier sendet man beim Tanzen einen Notruf ab, sucht seinen Trail in zerstörten Umwelten und nimmt doch das Leben as a present of time.
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