Gestern Abend war es endlich wieder soweit, die belgische Newcomerin Selah Sue beglückte unsere Hauptstadt mit ihrer facettenreichen Musik. Im komplett gefüllten und ausverkauften Postbahnhof brachte sie mit gewohnt leicht rauchiger Stimme und typischer 60’s Zausel-Frisur die Bude zum Beben. Schon im letzten Jahr waren die Zuschauer von ihrem Live Auftritt in Berlin begeistert und auch das Debütalbum ließ keine Wünsche offen. Mit jeder menge Energie und Hip Hop, Soul, Reggae als auch Jazz im Gepäck, weiß die junge Musikerin durchaus zu begeistern und vor allem auch mitzureißen. Hinter ihrem Entdecker und Landsmann Milow braucht sie sich mit Power Songs wie „Raggamuffin“, „This World“, „Peace Of Mind“ und vor allem „Every Now And Then“ nicht zu verstecken. Dass sie auch ruhig kann beweist sie sowohl mit dem Adele Cover „Daydreamer“ als auch mit den eigenen emotionalen Liedern wie „Break“ oder „Mommy“.
Um die ganze Power und Energie die wirklich in ihr steckt nachzufühlen, muss man sie wirklich einmal live gesehen haben. Ich muss zugeben, dass sie mich on stage sogar um einiges mehr beeindruckt und mitgerissen hat als auf ihrer ohnehin schon hörenswerten Platte. Definitiv gehört dieses Energiebündel zu den Newcomerinnen in Europa. Ihr ungewöhnlicher Genremix macht Vergleiche mit Duffy, Adele oder sogar Amy Winehouse überflüssig. Die Frau kann was und ist wer und genau das trägt sie ehrlich nach außen, so wie gestern bei ihrer 90 minütigen Show. Fing der Abend mit Daydreamer ganz verträumt an, so endete er bei Every Now And Then mit kräftigen Bass, Drums und Vibes, die den ganzen Körper durchströmten, für einen unvergesslichen Abgang sorgten und vor allem ein zufriedenes Publikum hinterließen.
Fotos und Bericht: Lynn Lauterbach