Gehört: Hanne Hukkelberg „Featherbrain“

HanneHukkelbergBereits im Februar hat Hanne Hukkelberg ihr mittlerweile viertes Album „Featherbrain“ auf Propeller Recordings veröffentlicht. Das Debütalbum „Little Things“ der Norwegerin erschien im Jahre 2005, nach einem Studium der Jazzmusik, das in Norwegen ebenso wie ein Klassik-Studium möglich ist, wodurch neben besonders harmonischen Klängen und der außer auf Englisch ursprünglich auch auf Norwegisch eingesungenen Texte die äußerst experimentelle Note zu spüren ist.

Es folgten 2006 ihr Zweitwerk „Rykestrasse 68“, milder und eher in die Singer/Songwriter-Richtung wandernd, das ihr den norwegischen Pendant zum Grammy, den Spellemannprisen einbrachte, sowie 2009 ihr Drittling „Blood from a Stone“, welches nun schon deutlich indielastiger arrangiert ist. Eine Tour im Vorprogramm von Wilco folgte und weil es dabei allen Beteiligten so gut gefiel, haben Hanne Hukkelberg und die Combo um Jeff Tweedy im Februar und März 2012 nochmal, unter anderem in Paris, nachgelegt.

Mit „Featherbrain“ hat sie musikalisch an „Blood from a Stone“ nahtlos angeknüpft und herausgekommen ist ein wunderbar intimes Album. Aufgenommen in New York, verleiht es einem den Eindruck, man sitzt lauschend direkt neben ihr, Gitarren knarzen im Titelsong, das Klavier lebt förmlich in „My Devils“.

Ein besonders rührenden Höhepunkt und Abschluss bietet „Erik“, ein Duett mit dem klassisch ausgebildeten Vokalisten Erik Vister, mittlerweile 88 Jahre jung, thematisch über Muse und Askese, die kleinen Dinge zu schätzen wissen, zu zeigen, dass es nicht wichtig sein muss, wer oder was man sein könnte, sondern stets zu wissen, wer man ist.

Gehört von: Jens Wassmuth

https://www.hannehukkelberg.com/