Vor zwanzig Jahren feierte Peaches den Release ihres Debütalbums „The Teaches of Peaches“ im WMF, einem Club in Berlin, den es wie so ziemlich alles andere aus dieser Zeit schon lange nicht mehr gibt. Aber Peaches ist immer noch da. Aus der ehemaligen Underground-Ikone, die damals als Teil eines Kollektivs kanadischer Musiker*innen (zu denen unter anderem auch Feist und Chilly Gonzales gehörten) die Berliner Clubszene mit wilden, oft spontan aus dem Boden gestampften Shows bestimmte, ist inzwischen ein Weltstar geworden. Eine feministische Ausnahmekünstlerin, die diverse noch viel bekanntere Künstlerinnen als ihr Vorbild nennen. Peaches fing vor 20 Jahren an die Grenzen dessen niederzubrennen, was im Rahmen der Popkultur auf der Bühne möglich ist, und sie hat nicht vor, in naher Zukunft damit aufzuhören.
Ihre Liveshows mögen mit den Jahren ausgefeilter in der Produktion geworden sein, aber der Spirit ist immer noch der gleiche wie vor zwanzig Jahren, als sie mit nicht viel mehr als einem Drumcomputer und einem Mikrofon auf der Bühne stand: auf wilden Erweckungsveranstaltungen fordert sie ihr Publikum dazu auf, den inneren Freak zu umarmen. Peaches verkauft keine sexuelle Befreiung weil es hip und angesagt ist, sie lebt sie aus voller Überzeugung und vergisst dabei nie das Augenzwinkern, das Recht, als Frau nicht nur selbstgestimmt, sondern auch einfach mal goofy und silly zu sein. Dabei durchbricht sie soziale Normen und patriarchale Strukturen auf eine Art und Weise, die unendlichen Spaß macht.
Und natürlich macht es Sinn, dass sie ihre „The Teaches of Peaches Anniversary Tour“ dorthin zurück bringt, wo vor 20 Jahren alles seinen Anfang macht. Wenn es das WMF auch nicht mehr gibt, das Huxleys wird sie mindestens genauso mühelos abreißen.
Peaches live:
22.07.2022 Berlin, Huxleys
Tickets für das exklusive Deutschlandkonzert gibt es ab sofort hier.
Unser höchst philosophisches Gespräch mit Peaches über das Leben, die Liebe und den Zustand der Welt könnt ihr hier lesen.
Foto © Hadley Hudson