Karrieregeile Großstadt-Zicke wird zwangsweise in verschlafenes Provinzkaff versetzt, wo ihr Leben komplett umgekrempelt wird, alles gut wird und sie sich obendrein noch in ihren bärbeißigen Kontrahenten verliebt. Klingt irgendwie bekannt, ist aber quasi die Kurzzusammenfassung von “New in Town”, der neuesten romantischen Komödie von Jonas Elmer mit Renée Zellweger in der Hauptrolle.
Der Pressetext beschreibt es etwas blumiger: „Sie liebt ihre Schuhe, sie liebt ihr Auto, sie liebt das Leben in Miami. Und dann bekommt Lucy Hill (RENÉE ZELLWEGER), glücklicher Single und zielstrebige Geschäftsfrau, ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann: eine Dienstreise ins kalte Minnesota. Dort soll sie für ihre Firma die ortsansässige Fabrik umstrukturieren und Jobs abbauen. Sollte sie sich bei diesem Auftrag bewähren, ist die nächste Beförderung beschlossene Sache.
Als Lucy im verschneiten New Ulm ankommt, erweist sich der Auftrag allerdings als nicht ganz so einfach, wie sie dachte. Bei Temperaturen weit unter Null ist das Leben hier viel weniger hektisch als im quirligen Miami. Und dann entpuppen sich die vermeintlichen Hinterwäldler auch noch als herzensgute, liebenswerte Menschen, deren Charme und Offenheit sich selbst die eingefleischte Großstädterin nicht entziehen kann. Sie bringen Lucy dazu, ihren Karriereplan und ihr materialistisches Denken zu überdenken und ihr Leben umzukrempeln. Und dann stellt sie auch noch fest, dass ihr erklärter Gegner, der Gewerkschaftsvertreter Ted Mitchell (HARRY CONNICK, JR.), unter seiner Fellmütze ein ziemlich fescher Kerl ist…“
Um es kurz zu machen: Besonders lustig ist der Film nicht, besonders romantisch aber auch nicht. Dafür ist die Handlung zu vorhersehbar, zu platt und klischeebehaftet und die Witze einfach abgedroschen. Die zickige Großstädterin ist nicht besonders zickig und der vermeintlich charmante Hinterwäldler nicht besonders charmant. Irgendwie knistert es auch nicht wirklich zwischen den beiden Hauptfiguren. Im Vorfeld wurde damit geworben, dass Renée Zellweger als liebenswürdig-zickige Lucy mal wieder ihr einzigartiges Comedytalent zeigen und quasi nahtlos an ihre Performance als “Bridget Jones” anknüpfen könne. Weit gefehlt. Ich glaube, wer das behauptet, hat ganz einfach den Film nicht gesehen oder ist dabei vielleicht eingeschlafen und will dies nicht zugeben. Vorstellbar wäre das nämlich. Ich liebe romantische Komödien, aber selbst ich fand die 97 Minuten „New in Town“ einfach nur zum Gähnen.
Falls es doch noch jemanden interessiert, „New in Town“ läuft ab 26. November im Kino und den Trailer gibt es hier.
Fotos: (c) Senator Film