Über 5 Jahre hat sich die Followill Familie, besser bekannt als Kings of Leon, eine Pause gegönnt. Solange ist es her, dass das letzte Album „Walls“ erschienen ist. Das war sicherlich auch ganz gut so, denn sowohl die einst so energetischen Konzerte als auch die letzten Alben waren leider eher belanglos. Kein Vergleich mit den alten Klassikern wie „Because of the Times“ oder „Come Around Sundown“. Als ehemaliger Fan war man eher genervt und hat die einst so gute Band fast schon abgeschrieben. Die Band war lange Zeit geprägt von internen Spannungen und Problemen, die hauptsächlich von Leadsänger Caleb Followill ausgingen. Schon mehrfach wurde die Auflösung der Band kolportiert.
Umso schöner, dass sich Kings of Leon nun gleich mit zwei neuen Songs, „The Bandit“ und „100,000 People“, zurückmelden. Noch schöner, dass diese Songs ein Hoffnungsschimmer sind. Man erahnt die alten Vibes – gute, eingängige Melodien, die durch Calebs unverkennbare Stimme getragen werden. Nichts Unerwartetes, nichts wirklich Überraschendes, aber man muss ja auch nicht immer die Welt neu erfinden. Manchmal reicht es schon, zur alten Form zurück zu finden. Beide Songs sind Vorboten zum neuen Album „When You See Yourself“, das Anfang März erscheinen soll. Mit Markus Dravs haben sich die Jungs aus Tennessee widerholt den versierten Produzenten zur Unterstützung geholt, der schon mit Acts wie Arcade Fire, Florence + The Machine und The Maccaabees gearbeitet hat. Seit Anfang Januar teasen Kings of Leon die Fans mit kleinen Snippets aus dem neuen Album, die schon ganz aus dem Häuschen vor lauter Vorfreude sind.
Für Juni sind optimistisch Headliner-Auftritte beim Hurricane und Southside Festival angekündigt. Auch hier bleibt zu hoffen, dass die Band zur alten Form zurückfindet. Waren doch die letzten Auftritte eher gekennzeichnet von Abbrüchen, bis hin zur kompletten Absage der Tour.
Möge die Pause den Kings of Leon gutgetan haben. Nach gut 20 Jahren und 8 Studioalben braucht man manchmal etwas Abstand und muss sich einfach mal neu sortieren. „When You See Yourself“ wird zeigen, ob die Band wieder Spass am Spielen hat und ob der gemeinsame musikalische Weg noch etwas weiter geht.
Foto © Matthew Followill