Am schönsten sind eigentlich die Konzert-Momente, an die man ganz entspannt ran geht und am Ende überaus positiv überrascht wird. Jonathan Jeremiah ist diese Überraschung geglückt. Wer vielleicht ebenfalls denkt, dass er nur unter dem aktuellen Singer-Songwriter Hype mitläuft, der sollte Herrn Jeremiah unbedingt auf der Bühne erleben, live ist er ein echtes Schmankerl.
So hat der Londoner, der eigentlich nie ohne Halstuch anzutreffen ist, seine musikalischen Qualitäten und seinen Charme im Frannz Club voll unter Beweis gestellt. Seine feste, wohl klingende Bariton Stimme lässt so manche Dame im Publikum verzaubert drein blicken. Seine Gitarre scheint seine ständige Begleiterin zu sein, ganz abgegriffen ist das Holz an einigen Stellen. Galant spielt er sich durch seine beiden Alben „Gold Dust“, „A Solitary Man“ und das aktuelle „Oh Desire“, virtuos zupft und schrammt er auf der Gitarre Rhythmus und Leadstimme zugleich. Seine Hits „Heart Of Stone“ und „Happiness“ werden inbrünstig mit gesungen, was dem eher ernst und konzentriert wirkenden Jonathan ein zufriedenes Lächeln aus dem Songwriter typischen Vollbart entlockt. Man sieht ihm an, dass er sich sichtlich wohl fühlt auf der Bühne und das Feedback des Publikums genießt. Aber nicht nur die Hits finden im ausverkauften Club Anklang, der die ideale Atmosphäre für die Live-Qualitäten des Barden bietet. So beschert er seinen Fans wortwörtliche a little bit of happiness, die mit einem zufriedenen Lächeln raus in den Berliner Abend, fröhlich ins Wochenende ziehen.