Endlich durfte Christian Bale bei der diesjährigen Oscarverleihung seinen wohlverdienten Preis entgegen nehmen! Seit grenzüberschreitenden Rollen wie in „The Machinist“ oder auch „American Psycho“ hofft man darauf, dass seine Leistungen in solch einem hohen Maße gewürdigt werden würden. Endlich hat er genau diese Honorierung erhalten, mit dem sensibel erzähltem biografischen Sportdrama „The Fighter„.
Hoffnungslosigkeit, Trostlosigkeit, Vereinsamung. Von all diesen Dingen wünschen sich die Bewohner der kleinen Arbeitergemeinde Lowell in Massachusetts befreien zu können. Gegen die alles überschattende Arbeitslosigkeit nach der Schließung vieler Fabriken soll nun nach vorn geschaut werden. So rücken die Familien in enger Vertrautheit zusammen und der Boxsport dient als Ausflucht aus der drückenden Armut. Micky Ward (Mark Wahlberg) hat in den achtziger Jahren eben diesen Weg gewählt – in einer Stadt, die in Hochzeiten sogar bis zu dreißig Boxhallen besaß. Für seinen Traum lässt sich Micky immer wieder auf unfaire Kämpfe ein und wird schwer zugerichtet. Dabei sind ihm seine Mutter Alice (Melissa Leo) und im Besonderen sein drogensüchtiger Halbbruder Dicky Eklund (Christian Bale) keine große Hilfe. Erst als er die starke Charlene (Amy Adams) kennen und lieben lernt, erkennt Micky, in welch einer Zwickmühle zwischen Familienglück und Job er sich befindet, bricht aus dem Schatten seines Bruders, dem Ex-Boxhelden, aus und gewinnt. So wie der Film.
Zwar wird man im Moment im Kino überschwemmt von Geschichten aus dem wahren Leben, aber dieser Film wirkt dagegen erfrischend unaufgeregt. In The Fighter wird auf übermäßige Dramatik verzichtet. Man wollte den Menschen, die wirklich existieren, mit Respekt gegenübertreten – so Regisseur David O. Russell. Selbst die echten Boxer, Micky Ward und Dicky Eklund, zeigen sich begeistert über die wahrheitsgetreue Darstellung ihrer selbst auf der Leinwand. Kein Wunder, denn Wahlberg trainierte bereits drei Jahre vor Beginn der Dreharbeiten für eine besonders energiegeladene und der Realität entsprechende Umsetzung der Boxkämpfe. Nur wurde Wahlberg, obwohl Hauptdarsteller, nicht wie die beiden Nebendarsteller Melissa Leo und Christan Bale mit einem Oscar ausgezeichnet. Zu Recht, bedenkt man, dass der heimliche Hauptdarsteller Christian Bale ist. So wie sich auch seine zu spielende Rolle Dicky Eklund größter Beliebtheit erfreut. Trotz all seiner Fehler stellt er den ganzen Stolz von Lowell dar. Mit ihm lacht und weint man, fühlt man mit, als er sich betrogen fühlt. Wenn so viel Mitleiden bei solch einer ins Extreme gehenden Geschichte möglich ist, kann man sich sicher sein, dass alles richtig gemacht wurde. Nun heißt es nur noch Daumen drücken, denn Mark Wahlberg, der sich in diesem Film sogar selbst als Produzent versucht, merkte bereits an, dass er sich mindestens für ein Sequel zu The Fighter bereit erklären würde.
Gesehen von: Hella Wittenberg
The Fighter startet am 7. April in den deutschen Kinos.