Von 1987 bis 1990 konnte man Johnny Depp bei seinen ersten Karriereschritten in der Kultserie „21 Jump Street“ als verdeckt ermittelnder Cop Tom Hanson begutachten. In der Kinoadaption der Regisseure Phil Lord und Christopher Miller („Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“) erhält der Endvierziger gerade mal einen makabren Cameo-Auftritt. Die neue jugendlich aussehende Riege, mit Jonah Hill („Die Kunst zu gewinnen – Moneyball“) und Channing Tatum („G.I. Joe – Geheimakte Cobra“) an der Front, ist zunächst mit Fahrrädern unterwegs, hat ein deutlich loseres Mundwerk und muss bei dem aktuellen Fall nun auch ihr Können an der Highschool unter Ökos und aufreizenden Lehrerinnen unter Beweis stellen.
Nachdem Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) eine Festnahme ordentlich vergeigt haben, werden sie zwangsversetzt. Die beiden müssen nun wieder zurück auf die Highschool, wo sie in einer von Captain Dickson (Ice Cube, „xXx 2 – The Next Level“) geleiteten Undercover-Aktion aufdecken sollen, wer für die Verbreitung einer neuen Modedroge verantwortlich ist. Diese hat nämlich schon ihr erstes Todesopfer gefordert und da die Polizisten noch recht frisch für ihr Alter aussehen, dürfen sie sich wieder ihre Schulranzen aufsetzen und fürs Leben pauken. Die Schwierigkeit liegt dabei nicht nur im Auftrag selbst, sondern hauptsächlich darin, dass die Teenager von heute einfach ganz anders ticken. Wo Jenko früher der Schulliebling war, kommt ihm nun sein Kumpel Schmidt mit seiner gutmütigen, stets hilfsbereiten Art in die Quere. Mit dem Haufen Arbeit, der auf sie zurollt und den neuen Umständen an der Schule wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Nun müssen sie zeigen, dass sie trotz alledem als Polizisten-Team auch richtig überzeugen können.
„Ich habe mich einfach gefragt, wie es wohl wäre, wenn ich die wichtigste Zeit meiner Jugend noch einmal erleben würde – Highschool. Man denkt, dass man all die Antworten kennt, die man damals nicht hatte, aber dann ist man wieder mittendrin und stellt fest, dass all die vermeintlich richtigen Antworten völlig falsch sind. Und sofort steckt man wieder im Schlamassel – man ist wieder so unsicher wie damals und hat all die Probleme, die man damals als Siebzehnjähriger auch hatte.“ (Jonah Hill, der auch an der Story mitgewirkt hat)
Die Neuauflage von „21 Jump Street“ hat sich durch und durch gelohnt. Nicht zuletzt, weil sie sich als Parodie zur Serie versteht. Die 109 Minuten bieten dem Zuschauer Action in Form von überzogenen Explosionen, wilden Schießereien und Verfolgungsjagden mit harten Bikern, Comedy (Hill und Tatum im Flashback als Jugendliche mit Zahnspange und langen Haaren sind einfach echte Hingucker) sowie nette Krimi-Elemente, die durch Timing und Tempo wunderbar funktionieren. Also einfach das Gehirn für eine Weile ausschalten und dem wie geschmiert zusammenwirkenden Duo Jonah Hill und Channing Tatum dabei zuschauen, wie sie sich selbst und das Vorbild schwungvoll und mit bissigen Pointen auf die Schippe nehmen.
Kinostart: 10. Mai 2012
Gesehen von: Hella Wittenberg