Viele von uns kennen Catherine Steadman als Schauspielerin aus der Serie „Downton Abbey“. Vor Kurzem veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Something in the Water“.
Manche der Fragestellungen die sich durch das Lesen ergeben, fand ich recht interessant. Sie haben mich dazu angeregt mir die Frage zu stellen, wie ich in diesen Situationen reagiert hätte: Sich etwas aneignen, das nicht dir gehört? Wegsehen für das eigene Wohl? Und das auch noch ohne erwischt zu werden? Klingt fast zu schön um wahr zu sein, oder nicht? Durch gute Recherche und detailliert beschriebene Empfindungen und Gefühle zeigt Steadman geschickt auf, wie sowohl eigene kleine Fehler, durch Gier und Machtgefühl entstanden, als auch die heutige Technik in der Lage sind jemanden zu überführen. Aber ist es möglich ein kriminelles Ereignis einfach zu vertuschen und normal weiterzuleben? Wem kann man noch vertrauen? Wieso bringt viel Geld plötzlich Gewissensbisse und Überlegungen mit sich, die wir uns sonst nicht stellen, und wird man durch schlechtes Gewissen paranoid? Das was Erin und Mark passiert ist zwar eher unwahrscheinlich, die Veränderung die diese zwei Personen das Buch über durchleben, stelle ich mir unter diesen Umständen allerdings als sehr wahrscheinlich vor.
Steadmans Debüt fängt mit einem packenden Kapitel an, das man während des weiteren Lesens nicht vergessen kann. Ständig die Handlung der ersten Seiten im Hintergrund, plätschert die Geschichte von Erin und Mark über die Seiten so dahin. Anfangs habe ich mich oft gefragt, wieso das Buch als Thriller tituliert ist, da es sich eher wie eine Liebesgeschichte liest. Nachdem das erste Kapitel neugierig machte, musste ich unbedingt weiterlesen und quälte mich durch die darauffolgenden Kapitel. Ich war wirklich froh, als ich nur noch 100 Seiten zu lesen hatte, denn ab da wurde es endlich spannender. Die Geschichte an sich ist grundsätzlich einfallsreich und liest sich sehr leicht. Da ich allerdings ein Spannungsjunkie bin, habe ich mich zwischendurch leider gelangweilt.
Es geht um das frisch verlobte Paar Erin und Mark, deren Beziehung man wirklich als perfekt empfindet. Man begleitet die beiden bei den Hochzeitsvorbereitungen, bei der Krise die entsteht als Mark seinen Job verliert, bei der Trauung und schlussendlich auch während der Hochzeitsreise auf Bora Bora. Die Entspannung, die diese Insel bietet, können die frisch Vermählten durch den Verlust von Marks Job mehr als gut gebrauchen, doch sie soll nicht lange währen. Als sie eines Tages von einem Tauchausflug zum Hotel zurückkehren, stellt eine Entdeckung das Leben der beiden auf den Kopf. Von nun müssen sie sich verstecken, zusammenarbeiten und vertrauen, doch das fällt dem Paar nicht so leicht. Denn sie müssen feststellen wie Macht und Reichtum zwischenmenschliche Beziehungen verändert. Oft müssen sie sich der Realität stellen und sich fragen: Kenne ich meinen Partner wirklich?
Schlussendlich kann ich sagen: „Something in the Water“ ist die perfekte Urlaubslektüre, wenn man beim Lesen abschalten und sich einer netten Geschichte erfreuen möchte. Spannungsliebhabern würde ich es allerdings nicht empfehlen. Ich möchte nicht zu viel verraten und erst recht nicht wie das Buch endet, aber nachstehend möchte ich noch einen Satz mit euch teilen, den ich sehr schön finde und der ein bisschen die Tragik des Endes vermuten lässt: „Stattdessen solle ich bedenken, dass wir irgendwann all das verlieren, was wir am meisten lieben und dass wir nicht vergessen dürfen, dafür dankbar zu sein, es überhaupt gehabt zu haben.“
„Something in the Water – Im Sog des Verbrechens“ ist im Piper Verlag erschienen und kann hier käuflich erworben werden.
Gelesen von: Ann-Christin Eppinger
Ann-Christin ist Gastautorin bei FastForward Magazine. Sie ist begeisterte Buchbloggerin und Co-Herausgeberin des Blogs Bücherverrückt.