Was haben wir getanzt. “Ina Meena Dika“ hin und noch eine Runde „Ina Meena Dika“ zurück. Eine kleine unwiderstehliche Partyhymne schuf die Kölner Band Timid Tiger mit ihrer Single aus dem 2010er Album „Timid Tiger & The Electric Island“, auf dem es insgesamt recht gutlaunig, streckenweise sogar recht albern zuging.
Nun steht das dritte Studioalbum „The Streets Are Black“ in den Läden, in neuer Bandbesetzung und ohne Major Label im Hintergrund entstanden. Schwarz sind die Straßen in der Tat, denn offensichtlich haben Timid Tiger sich für ihr neues Werk die dicksten Sonnenbrillen aufgezogen, die zur Hand waren. Spaßigkeiten à la „Loveboat“ oder „Miss Murray“ sucht man auf „The Streets Are Black“ vergeblich, auch die auf „Timid Tiger & The Electric Island“ noch streckenweise zum Einsatz gekommenen Gitarren wurden in den Schrank gestellt. Stattdessen setzt man auf Hip Hop angelehnte Coolness, die Frontmann Keshav PuruShothams stimmlichen Einsatz weiter Richtung Sprechgesang verlagert und nicht zuletzt der Produktion von Schlagzeuger Steffen Wilmking zu verdanken ist, der bereits Hand an Caspers aktuellem Erfolgsalbum legte.
Da haben wir lässige Beats, lässige Arrangements und lässigen Gesang. Insgesamt klingt das Ganze ein wenig als würden jeden Moment Crockett und Tubbs im Cabrio um die Ecke kommen. Ein ansprechend arrangierter Soundtrack für den anstehenden Sommer. Die sich durchziehende Coolness lässt jedoch wahre Höhepunkte vermissen. Timid Tiger sind mit „The Streets Are Black“ unbestreitbar reifer, aber auch ein klein wenig langweiliger geworden.
Gehört von: Gabi Rudolph