Soulman auf Tour: Michael Kiwanuka

Michael Kiwanuka_4 ©SamButtSie sind im Moment schwer angesagt, die jungen Männer, die aussehen und sich anhören als wären sie irgendwann in den späten Sechzigern hängen geblieben. Aloe Blacc brachte die Hinwendung zum handgemachten Sixties Soul den lang ersehnten Durchbruch. Ben L’Oncle Soul sang sich im letzten Jahr mit roter Plastikbrille, wild gemusterten Hemden und Motown Sound auf Französisch bis ins deutsche Frühstücksfernsehen.

Da war Michael Kiwanuka kürzlich auch zu Gast. Zum Glück ist es ja nicht immer so, dass Massentauglichkeit gleichbedeutend sein muss mit Geschmacklosigkeit. Eine Menge Menschen erfreuen sich zur Zeit offensichtlich an Michael Kiwanukas eingängiger Mischung aus Soul und Folk, und sie tun es zu Recht. Hinzu kommt, dass wir Berliner uns dem in North London aufgewachsenen Kiwanuka gezwungenermaßen besonders verbunden fühlen, schließlich Michael Kiwanuka_2 ©SamButtdrehte er das stimmungsvolle Video zu seiner ersten Single „Tell Me A Tale“ im Mauerpark und Plänterwald. Da muss man sich das Debütalbum „Home Again“, das sich in der Veröffentlichungswoche direkt in die iTunes Downloadcharts katapultierte, doch zumindest mal anhören.

Und man wird belohnt. Michael Kiwanukas Stimme streichelt die Seele, wie es sich für Musik dieses Genres nunmal gehört. Ein Bob Dylan Box-Set und Otis Reddings „Sitting On The Dock Of The Bay“ brachten den Musiker einst auf den Weg, und so wie sich das bis jetzt anhört, geht man ihn gern mit ihm weiter. Demnächst kann sich, wer ihn noch nicht im Vorprogramm von Adele gehört hat, von dem schicken jungen Mann mit der schmeichelnden Stimme auch live überzeugen. Seelig lächelnden Gesichter im Publikum garantiert. Das nenn ich Soul.

Michael Kiwanuka Live:

22.04. München – Ampere

23.04. Berlin – Postbahnhof

01.05. Köln – Club Bahnhof Ehrenfeld


https://www.michaelkiwanuka.de