Gehört: Placebo „B3“

Versprochen ist versprochen. Anfang 2012 verkündeten Placebo, noch in demselben Jahr etwas von sich hören zu lassen. Mit der EP „B3“ sind sie diesem Versprechen nun nachgekommen. Brian Molko nennt die darauf enthaltenen 24 Minuten ungewöhnlich, überraschend und ungezwungen. Doch die Beschreibung als ein netter Lückenfüller würde den 5 Songs viel eher entsprechen.
Bis zum 7. Studioalbum wird es wohl noch eine ganze Weile dauern und um die Zeit des neugierigen Wartens zu zuckern, meldet man sich knapp, aber mit einer soliden Leistung zurück. Wie man schon im Festivalsommer oder bei den exklusiven Mercedes Benz-Shows mit Placebo erleben durfte, fügen sich Stücke wie Titelträger „B3“ und das Minxus-Cover „I Know You Want To Stop“ passgerecht ein. Aber neu ist da wenig. Ein ums andere Mal versucht man universelle, politisch gefärbte Themen in einfachsten Worte zu formulieren und diese dann in ebenso leicht verdauliche Melodiegewänder zu hüllen.

„I try every day to think of something deep to say cos I would like to find the words that deserve to be heard.“ (Auszug aus „The Extra“)

Mit ihrem unverwechselbaren Sound und dem meist sehr körperlichen Artworks von Helena Berg haben sich die Drei eine starke Markenidentität geschaffen, dessen Funktionieren allein in dem Verkauf von weltweit 12 Millionen Tonträgern bestätigt wird. Somit müssen sich Brian Molko, Stefan Olsdal und Steve Forrest nicht selbst neu erfinden, auch wenn sie fast zwanghaft genau das zu behaupten scheinen.

Gehört von: Hella Wittenberg