Gehört: „Last Summer“ von Eleanor Friedberger

eleanor-friedberger-last-summerWer ist Eleanor Friedberger, dass sie bereits besungen wurde? In diesem Fall von niemand geringerem als ihrem langjährigen Freund, Alex Kapranos, dem Sänger der schottischen Band Franz Ferdinand („Eleanor Put Your Boots On“). Eine Frau mit fantastischen Songwriterqualitäten ist bestimmt nicht zu hochgegriffen, zudem schrubbelt es wieder, es knarzt, scheppert und klimpert Melodien bei ihr, dem schwesterlichen Part der Fiery Furnaces, die mit „Last Summer“ ihr Debütalbum präsentiert.

Mit „My Mistakes“ ist der in Chicago geborenen Sängerin dann sogleich ein Opener aus der Feder gesprungen, der einen locker beschwingt in ihre Welt und Wahlheimat New York, besonders Brooklyn, entführt, und sie sich dabei erstmal die Frage stellt, was eine Zeitreise in die Vergangenheit bringen könne, wenn man schlussendlich die selben Fehler noch mal begeht.

Während es bei ihrer Hauptband The Fiery Furnaces, deren Album „Gallowsbird’s Bark“ aus dem Jahre 2003 vielleicht eines der besten und unterschätztesten der Nullerjahre ist, meistens eher eigenwillig bis experimentell zur Sache geht, zeigt sie hier, dass sie zudem in der Lage ist, ein konstant entspanntes Album aufzunehmen, das sich nicht nur nach nächstem Sommer anfühlt, sondern auch gleich wie der darauffolgende.

Thematisch nimmt sich der Großteil der Lieder zwischenmenschlichen Beziehungen in ihrer an, ohne dabei je platt zu wirken, was „Heaven“ und „I Won’t Fall Apart On You Tonight” spürbar belegen. Mitunter könnte man sogar meinen, Woody Allen sei einem begegnet.

Veröffentlicht wird ihr zehn Titel umfassendes Erstlingswerk in Deutschland nun am 11. November bei City Slang (Universal), in den USA ist es bereits seit Juli erhältlich.

Gehört von: Jens Wassmuth