Gehört: Lana Del Rey „Born To Die“

Lana Del ReyEnde Januar veröffentlichte die amerikanische Musikerin Lana Del Ray ihr Album „Born To Die“ und wie schon ihr selbst zusammen gebasteltes Video zur Single „Video Games“, schlug das Album ein wie eine Bombe. In Europa und den USA ist sie in aller Munde und vor allem ganz weit oben in den Charts. Ein wenig ironisch ist der plötzliche Hype schon, denn ihr eigentliches Debütalbum, welches sie unter dem Namen Lana Del Rey a.k.a. Lizzy Grant im Jahr 2010 herausbrachte, war alles andere als erfolgreich und verschwand schon sehr schnell wieder aus den Regalen. Schuld daran waren wohl auch Probleme mit den Rechten an dem Album. Doch Dank des jetzigen Interesses an Lana’s Musik soll das gute Stück noch eine zweite Chance bekommen und man kann sicher gespannt sein, was einen erwartet.

Viele große Erwartungen hat ihr momentanes Werk scheinbar mit Bravour erfüllt, die Verkaufszahlen und Platin Schalplatten sprechen für sich und es grenzt sich auf gewisse Weise von den anderen momentanen Pop Juwelen ab. Zum einem durch die Texte, den Sound und auch ihre leicht rauchige Stimme, alles ist einfach mal ein wenig anders. Zum anderen aber auch durch die Kritiker mit denen die junge Künstlerin zu kämpfen hat, die in ihr nichts weiter als eine Lolita mit aufgespritzten Lippen sehen und sich wünschen, sie möge so schnell von der Bildfläche verschwinden wie sie gekommen ist. Auch ihr Auftritt bei der amerikanischen Comedy-Show “Saturday Night Live“ lief eher uglücklich und brachte genug Stoff für Hohn, Spott und Spekulationen, ob sie mehr kann als nur mit großen Rehaugen da zu stehen. Zuletzt überraschte sie dann auch noch mit der Aussage, dass sie nicht vor hätte ein weiteres Album zu veröffentlichen, denn sie hätte alles gesagt, was sie zu sagen habe.

Schade wie ich finde, denn das Album hat mich überzeugt, wenn auch nicht auf Anhieb, war ich doch auch etwas skeptisch und voreingenommen. Doch sie schafft es, den Balance-Akt  Pop, Hip Hop Klänge und Balladen zu vereinen und schmückt das Ganze mit aussagekräftigen Texten, ihre ungewöhnliche Stimme trägt ihr übriges dazu bei. Lana gehört zu den Musikerinnen, die man mag oder eben ganz eindeutig nicht. Aber das Album hat es auf jeden Fall verdient gehört zu werden, mehr als einmal. Und vielleicht hat Elizabeth Grant irgendwann doch mal wieder eine Meinung, die sie musikalisch verpackt nach draußen tragen möchte und beweist, dass sie mehr ist als eine hochgepushte Pop-Trulla.

Gehört von: Lynn Lauterbach