Gehört: Jennifer Rostock „Schlaflos“

Gewohnt frech, schlagfertig und laut – und trotzdem irgendwie anders. So melden sich Jennifer Rostock mit „Schlaflos“, zum Jahresstart zurück. Endlich, darf man sagen, denn die Veröffentlichung ihres letzten Albums „Mit Haut und Haar“ ist schon wieder gut zwei Jahre her. Wer sie nicht kennt: Jennifer Rostock, das sind Jennifer Weist, Christopher Kohl, Johannes Walter, Christoph Deckert und Alex Voigt. Bekannt wurden sie in Deutschland 2008 mit ihrem Album „Ins offene Messer“ und stürmten damit die Charts, nachdem sie mit dem Song „Kopf oder Zahl“ beim Bundesvision Songcontest für Mecklenburg-Vorpommern an den Start gingen. 0-8-15 Chartsounds darf man bei den fünf Wahlberlinern trotzdem nicht erwarten – im Gegenteil. Ihr Song „Ein Schmerz und eine Kehle“ hat schon vor Veröffentlichung des neuen Albums die Geister der Fangemeinde geschieden. Jennifer Rostock präsentieren sich neu und anders, als man es von ihnen gewohnt ist. Wer sich trotzdem an das Album traut – und das sollte man! – wird aber feststellen, dass die Band nicht weniger begeisternd ist als vorher.
„Schlaflos“ kommt gewohnt laut daher. Die Texte triefen vor gekonnten Reimen und frecher Wortwahl, so wie man es eben gewohnt ist, und trotzdem ist dieses Album irgendwie anders.  Die Songs sind zum Teil ruhiger und die Texte noch mal eine gute Portion gefühlvoller als die Songs des Vorgängers. Jennifer Rostock haben sich von der Band mit dem rebellischen Jugend-Sound zu einer reifen, aber immer noch mindestens genauso schnellen und lauten Band mit Tiefgang entwickelt. Trotzdem bleiben sie ihrer Linie treu. Wer Jennifer Rostock kennt, wird auch bei „Schlaflos“ problemlos hören um wen es sich handelt und dieses Album lieben. 2009 gab es bereits ein Feature mit Nico, dem Sänger von War From A Harlots Mouth, auf dem neuen Album findet sich das Feature „K.B.A.G.“ mit gleich 4 deutschen Größen: Madsen, McFitti, Grossstadtgeflüster und Feine Sahne Fischfilet – vollster Volltreffer! An ruhige Gänsehaut-Songs von Herzen wie „Schlaflos“ reihen sich nahtlos schnelle Songs wie „Der blinde Passagier“, der die Oberflächlichkeit der Gesellschaft kritisiert. „Schlaflos“ ist das perfekte Album für schlaflose Nächte, egal aus welchem Grund diese schlaflos sein sollten. Man kann feiern, man kann weinen und das Beste ist, dass das Ganze dabei so unglaublich authentisch bleibt. Ein Album von, mit und für Herzen.

Gehört von: Bella Lacroix

VÖ: 17.01.2014

www.jennifer-rostock.de