Gehört: Bernhoft „Islander“

Jarle Bernhoft ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Der begnadete Musiker, der die wunderbare Fähigkeit besitzt als eine „One-Man-Band“ mit mitreißendem Sound zu beeindrucken, kommt mit seinem dritten Album „Islander“ im Frühjahr für drei exklusive Konzerte wieder nach Deutschland. In Köln, Berlin und Hamburg wird Bernhoft sein atemberaubendes Talent, den für ihn typischen spektakulären Einsatz an Multi-Instrumenten und seinen Mix aus Soul, Pop und Folk Rock auf der Bühne unter Beweis stellen.
Auf der musikalischen internationalen Bildfläche ist er erstmals 2008 mit seinem Debutalbum „Ceramic City Chronicles“ erschienen. Dieses Album war eine Art Hass-Liebe-Hommage an seine Heimatstadt Oslo. Seine Single „C’mon Talk“ hat zu dieser Zeit das Netz beherrscht und mit seinem Beatbox Sound und Akustik Gitarrenspiel über 7,3 Millionen YouTube-Klicks erzielt, ähnlich wie sein sensationeller Clip zum Auftritt in der Ellen DeGeneres Show. Seinen Bekanntheitsgrad in Deutschland hat er Anfang 2011 mit seinem zweiten Album „Solidarity Breaks“ problemlos erweitern können. Von diesem Album verkaufte der junge Mann mehr als eine halbe Millionen Exemplare und wurde mit dem „Spellemannprisen“, dem norwegischen Grammy als „Best Artist“ und „Best Male Artist“ ausgezeichnet. Dank seiner mitreißenden Konzerte hat Bernhoft längst sein Markenzeichen hinterlassen. Ob mit Support-Auftritten bei Daniel Merriweather, Maria Mena oder dem großen Joe Cocker, der junge Mann mit der souligen Stimme entwickelte sich schnell zu einem „must-see“ Live-Performer.
Sein kommendes Album „Islander“ möchte er auf eine neue Bedeutungsebene stellen. Inspiriert vom schwedischem Pop, dem bedeutsamen Soul von Stevie Wonder und Sly Stone, aber auch mit einem Hauch vom Folk Rock einer Carole King versucht Bernhoft sich von seinem letzten, in höchsten Tönen gelobten Album „Solidarity Breaks“ abzuheben, um zu zeigen, was noch möglich ist in der heutigen populären Musik. Aufgenommen hat er das Album auf der britischen Insel Isle of Wight mit dem Produzenten Paul Butler – Mitglied der geliebten Alt-Rockband „The Bees“ und Produzent von unter anderem Michael Kiwanuka und Devendra Banhart. Für Bernhoft ist diese Insel ein magischer Ort und er hat bewusst eine geographische Distanz zu London, dem Zentrum der elektronischen Musik gewählt, um dem Album die gewünschte tiefgründige Klangstruktur zu verleihen.
Mit seiner Singleauskopplung „Come Around“ schafft er es spielerisch mit meisterhaften Vocals und bewegendem Sound eine positive Wohlfühlstimmung zu verbreiten. Und das ist nur die Einleitung zu einem Feel-Good-Album mit hochkarätigen Stücken verschiedener Musikgenres. Der zweite Track „Wind You Up“ überzeugt mit einer Vielzahl von Rhythmen und Bernhofts berühmtem Beatbox Talent. „Freedom“ und „Everything Will Be Okay“ erinnern an Funk-Tracks, welche durch Gitarren-Riffs und harmonische Vocals beherrscht werden. Bei dem Song „One Way Track“ kann man dann endlich seine Tanzschuhe anziehen und zum Dance Beat mitwippen. Neben einem Liebeslied-Duett der besonderen Art mit der Grammy-Award Gewinnerin Jill Scott „No Us, No Them“ verführt Bernhoft mit seiner Soul-Stimme allerdings auch mit emotionaleren und langsamen Stücken wie „Don’t Let Me Go“ und dem letzten Song „I Believe in All The Things You Don’t“.
Fazit: Ein Album, das aus einzelnen Tracks zahlreicher verschiedener musikalischer Stile besteht, ohne dass die Glaubwürdigkeit des Norwegers dabei verloren geht. Der stimmgewaltige Sänger überzeugt mit viel Leidenschaft, verschiedenen Nuancen und mischt damit nicht nur die einheimische Musikszene gehörig auf, sondern begeistert weit über die Landesgrenze hinaus. Diese Harmonie- und Melodienseligkeit, gekoppelt mit souliger Stimme, kann man äußerst rasch in sein Herz schließen.

VÖ: 25.04.2014

Gehört von: Anne Schubert

Tourdaten:

26.05.14 Köln, Live Music Hall
27.05.14 Berlin, Huxley’s neue Welt
28.05.14 Hamburg, Große Freiheit 36

www.bernhoft.org