Gehört: „Anxiety“ von Ladyhawke

Ladyhawke ist zurück! Nachdem sie 2008 mit ihrem gleichnamigen Debütalbum überraschte und einschlug, brachte die wunderschöne Neuseeländerin nun ihre von vielen lang erwartete zweite Platte auf den Markt. Dass sie ihrem Sound eine Generalüberholung unterzogen hat, ist nicht zuviel versprochen. Wer Ladyhawke liebt und kennt, dem wird dies nicht entgehen, aber auch nicht überraschen. “Anxiety“ ist eine Weiterentwicklung, aber auch eine Rückbesinnung an ihre musikalischen Hard-Rock-Wurzeln jüngster Tage. Besonders die Gitarre steht für die junge Musikerin für eine Zeit, in der sie noch als Gitarristin und nicht als Sängerin das Publikum rockte. So geraten in ihrem neuen Werk Synthesizer und 80er-Jahre Electro-Pop immer mehr in den Hintergrund und müssen der E-Gitarre weichen. Waren es vor Jahren noch Songs wie “Paris Is Burning“, “Magic“ oder “My Delirium“, die sich in unsere Hörgänge eingebrannt haben, stechen jetzt vor allem “Black, White & Blue“, “Cellophane“ und “Blue Eyes“ heraus.

Dass das zweite Album oftmals das schwerste ist, ist auch an Phillipa Brown aka Ladyhawke nicht vorbeigegangen. Und genau dieser Druck der Erwartungshaltungen schlägt sich auf dem Titelnamen und gleichnamigen Song wieder. Doch nach langer, harter Arbeit dürfte nun alle Last von ihren Schulter gefallen sein, denn das neue Werk ist fertig und kann sich durchaus hören lassen. Wie es von ihrer bisherigen Fangemeinschaft aufgenommen wird, bleibt aber erstmal offen, denn diese doch etwas unerwarteten Töne mögen auf einige fremd wirken, da sie so gar nicht nach der bisher vertrauten Pip klingen. Aber eine neue Hörerschaft wird sich ihr mit diesem Album definitiv erschließen und den Erfolg von Ladyhawke verdient weiter tragen. Spielte sie doch fast sämtliche Instrumente selber ein und schrieb die Texte und Melodien, so merkt man, dass es sich hier um ein wirklich persönliches Werk handelt, in das viel Schweiß und Herzblut geflossen ist. Und mit genau diesem Ansatz sollte man sich das Album auch anhören und sich sowohl überraschen, als auch von ihrem poppigen Glam-Rock hinreißen lassen.

Gehört von: Lynn Lauterbach