Fast genau vier Jahre ist es mittlerweile her, dass wir LAUV zum Interview getroffen haben, vier Jahre, in denen viel passiert ist. Nach seinem Smashhit „I Like Me Better“ aus der Playlist „I Met You When I Was 18“, auf welches das erste Erfolgsalbum „How I’m Feeling“ (2020) sowie mitreißende Collabs mit Troye Sivan, Conan Gray, Anne-Marie und BTS folgten, meldet sich der mehrfach mit Platin ausgezeichnete Popsänger nun mit seinem neuen Album „All 4 Nothing“ zurück.
Zur Entstehungsgeschichte des Albums erklärt Ari, wie LAUV mit bürgerlichem Namen heißt, dass er in den letzten Monaten sein gesamtes Leben hinterfragt und beleuchtet habe und versucht habe, seine innere Mitte wieder zu finden. Dank Therapie und viel Meditation sei ihm das gelungen, und auch das Schreiben am neuen Album habe ihm sehr bei der Bewältigung dieser schwierigen Lebensphase geholfen. „All 4 Nothing“ beschreibt der Musiker als sein bisher persönlichstes Album. Es ist von Momenten der Nostalgie und Rückbesinnung auf glückliche Momente in der Kindheit geprägt. Über breiten Klangteppichen singt er dabei über seine eigene mentale Gesundheit, über (gescheiterte) Liebe und Drogenerfahrungen. Er selbst beschreibt sein neustes Werk als ein Album, in dem es darum geht, wie er vor dem Leben und der Liebe kapituliert hat.
Das gefühlvolle und sehr persönliche „Hey Ari“ ist ohne Frage einer meiner absoluten Favoriten auf dem Album. LAUV schaut dabei von außen auf sich und sein Leben und hinterfragt, ob es ihm wirklich gut geht oder ob er die Kontrolle verliert: „Hey Ari, are you happy?“ Vom Stil her erinnert mich der Song zudem an „Superhero“, einer meiner all-time favorite LAUV Songs.
In „First Grade“, welches er als Licht am Ende des Tunnels beschreibt, besingt LAUV einen Kampf, bei dem jemanden den Glauben an sich selbst verloren hat, doch für ihn strahlt diese Person viel aus. Und der Satz „I wanna show you that it is ok to be who you are“ ist einfach nur wunderschön.
Fazit: Dank eingängiger Elektropop-Melodien in gewohnter LAUV Manier bleiben die oft selbstkritischen Texte auf „All 4 Nothing“ beim Nebenbeihören dem ein oder anderen wohl verborgen, ein aufmerksames Hören lohnt sich daher umso mehr. LAUV präsentiert uns bittersüße persönliche Geschichten im Minimal Pop Gewand. Also: Kopfhörer an und abtauchen in einen Strudel von Gefühlen.