Zum dritten Mal besucht FKA Twigs Berlin und die Venues werden größer und größer. Heute ist das ausverkaufte Astra Ort der beeindruckenden Show der Britin, die auf faszinierdene Weise Musik, Tanz und Fashion kombiniert. Eine mystische Atmosphäre wird gleich zu Beginn geschaffen. Der Raum ist in blaues Licht gehüllt und aus den Lautsprechern kommt ein eintöniger Sound, der eine gefühlte Ewigkeit andauert und die Luft voll Energie und gespannter Erwartung auflädt.
Augen sind auf die Bühne gerichtet und wie aus dem Nichts erschüttert ein Bassbeat den Saal und löst einen überraschten Begeisterungssturm aus. Und noch einmal. Und noch einmal. Die Menge ist in Gänsehaut gehüllt und wird vom dröhnenden Bass eingenommen. FKA Twigs alias Tahliah Debrett Barnett betritt die Bühne mit einer Präsenz, die dem ehrfürchtigen Publikum den Atem nimmt. Die grazile 26-Jährige wirkt von Kopf bis Fuß wie eine Kunstfigur. Ihre filigranen Tanzbewegungen beweisen eine perfekte Körperkontrolle, aber auch ihre zierliche und gleichzeitig kraftvolle Stimme wird von ihr beherrscht. Ihre Songs werden live von drei männlichen Musikern an Synths und Drums begleitet und immer wieder tauchen überraschende Elemente auf, die die gebannte Menge umrahmt von einer eindrucksvollen Lichtshow durch die elektronische Klanglandschaft tragen.
Die Songtexte der Lieder des „LP1″ Albums unterstreichen FKA Twigs‘ sexuelle Ausstrahlung. „Higher than a motherfucker, dreamin‘ of it, it’s my lovin‘, flying like a screamin‘ falcon, on our ways to do each other.“ Die Sängerin schreitet in typisch extrovertiertem Outfit über die Bühne wie ein Raubtier, sich selbst und das Publikum völlig unter Kontrolle. Es ist fast unmöglich den Blick von ihr zu nehmen. Die Reaktion der Besucher im ausverkauften Astra lässt vermuten, dass die Kapazität der Venue sich auch bei ihrem nächsten Besuch erneut vergrößern muss.
Fotos © Hella Wittenberg