Duran Duran galten schon seit Bandgründung als trendbewusste Vorreiter, die immer wieder innovativ mit ihren Songs umgehen. So zum Beispiel der Helikopter-Sound bei „Tiger Tiger“, den man mit Kopfhörern so realistisch hörte, als würde er gerade über den eigenen Kopf hinweg fliegen, ohne Kopfhörer jedoch gar nicht wahrnahm. In den frühen 80ern eine wahrliche Innovation. Experimentell gepusht hat die Band immer wieder Nick Rhodes, der Duran Duran zusammen mit John Taylor 1978 in Birmingham gegründet hat.
Mit ihrem 15. Studioalbum „FUTURE PAST“, das im Oktober erscheint, tritt die Band in ihre eigenen Fußtapfen. Ein Vorgeschmack darauf gibt die neue Single „INVISIBLE“. Diese ist mit Sonys neuartiger Soundtechnologie 360 Reality Audio produziert, die ein räumliches Audio Erlebnis ermöglicht. Auch das Video zu „INVISIBLE“ enthält eine simulierte Version der 360 Reality Audio Experience, durch die Fans erstmalig mit jeder Art Kopfhörer in das Klangerlebnis eintauchen können. Plötzlich hat man das Gefühl, man steht mit der Band im Studio.
Das Video nutzt mit „Huxley“ außerdem eine innovative Technologie. Es wurde eine künstliche Intelligenz erschaffen, deren „Gehirn“ auf Grundlage dessen funktioniert, was wir über die kognitiven und emotionalen Prozesse des Menschen wissen. „Huxley“ stellt einen einzigartigen „Träumer“ mit eigenem K.I.-Hirn dar. So sieht man im Video beim erneuten Anschauen immer wieder neue Dinge, die einem zuvor verborgen blieben.
Keyboarder Nick Rhodes sagt in seinem Londoner Zuhause über die neue Single:
„Für Duran Duran war schon immer eine gewisse Klangarchitektur von großer Wichtigkeit. Ich denke, mit ‚INVISIBLE‘ ist es uns gelungen, die Song-Skulptur tatsächlich so zu formen, wie wir es auch geplant haben. Klanglich ist es ein sehr ungewöhnliches Stück Musik. Ich denke, wenn man all diese Instrumente ineinanderfließen lässt, entsteht ein Gesamtsound, den man möglicherweise in dieser Form noch nie zuvor gehört hat.“
Trotz aller Technologien ist mit „INVISIBLE“ ein Stück entstanden, das unverkennbar Duran Duran ist. Das liegt sicherlich auch an der Stimme von Frontmann Simon Le Bon und dem prägnanten Bass-Lauf von John Taylor. Auch die Originalbesetzung, außer Andy Taylor, trägt sicherlich dazu bei, dass sich die Band treu bleibt. So ist der Album Titel „FUTURE PAST“ mehr als treffend gewählt: man öffnet sich der Zukunft und bleibt doch der Vergangenheit treu.
Wie ausgetüftelt der Duran Sound zum Teil früher schon war, konnte man während der Pandemie in John Taylors Instagram-Sesssions „Stone Love Bass Odyssey“ erleben. Hier erklärte er anhand von Bass-Tutorials wie so mancher ikonischer Duran Duran Song aufgebaut ist. Kein Wunder, dass so Klassiker entstanden sind, die heute noch eine absolute Daseinsberechtigung haben.
Solche Perlen sind hoffentlich auch wieder auf dem neuen Album zu finden. Nicht nur aufgrund des neuartigen Klangerlebnisses, auch durch angekündigte Kooperationen verspricht „FUTURE PAST“ ein musikalischer Leckerbissen zu werden. Bereits angekündigt wurde die illustre Liste der Produzenten Erol Alkan, Giorgio Moroder und Mark Ronson. Dazu wirkt Blur-Member Graham Coxon an der Gitarre mit, David Bowies ehemaliger Pianist Mike Garson sowie Lykke Li, die Gastvocals beigesteuert hat. Weitere Kollaborationen sollen bald bekannt gegeben werden. Für langjährige Duran Duran Fans scheint die Zukunft rosig zu werden.
Foto © Stephanie Pistel