Mit „Pistol“ Danny Boyle sich einem Thema angenommen, für das er wie kein anderer prädestiniert scheint. Die sechsteilige Serie erzählt, basierend auf Steve Jones‚ Memoiren „Lonely Boy: Tales from a Sex Pistol“ den Werdegang der, man ahnt es schon, Sex Pistols und damit den Aufstieg der Punk Bewegung in Großbritannien. Das ist natürlich ein Spitzen-Thema für den britischen Regisseur, der unter anderem für den Kultfilm „Trainspotting“, die Fortsetzung „T2 Trainspotting“ und die Musikkomödie „Yesterday“ verantwortlich zeichnet.
Auf Boyles rasante Ästhetik, seinen charakteristischen Humor und das Fest, das die Ausstattung bei „Pistol“ feiern durfte, trifft ein mit großer Begeisterung aufspielendes Ensemble: Toby Wallace als Steve Jones, Jacob Slater als Paul Cook, Anson Boon als John Lydon, Christian Lees als Glen Matlock, Louis Partridge als Sid Vicious, Sydney Chandler als Chrissie Hynde, Talulah Riley als Vivienne Westwood, Maisie Williams als Punk-Ikone Jordan, Emma Appleton als Nancy Spungen und Thomas Brodie-Sangster als Malcolm McLaren. Ein ernsthaftes, historisches Zeitdokument sollte man von „Pistol“ dennoch nicht erwarten. Die Darstellung der Figuren ist over the top, der Humor brachial, die Inszenierung erhebt keinen Anspruch auf Genauigkeit. Und dennoch ist „Pistol“ ein ziemlicher Spaß geworden. der vor allem von seiner Atmosphäre und nicht zuletzt vom Soundtrack lebt.
In Deutschland ist „Pistol“ ab dem 28. September 2022 exklusiv auf dem Streaming-Kanal Disney+ zu sehen. Kleiner Tipp: man sollte sich die Serie unbedingt im Original ansehen, das Englische ist einfach ein zu wesentlicher Bestandteil der Geschichte.