Damien Rice weiß, wie man mit wenigen Mitteln einen großen Auftritt hinlegt. Um seine Rückkehr mit dem Album „My Favourite Faded Fantasy“ nach siebenjähriger Musikbusiness-Abstinenz macht er kein Gewese. Sondern lädt vielmehr zu einem fast schon familiär anmutenden Konzert in den ausverkauften Admiralspalast am Halloween-Freitag, den 31. Oktober, ein.
Dort erzählt der Ire, allein im gedimmten Licht der Bühne stehend, Geschichten von dem Gefühl eine Nacht ziehe mit einem Wimpernschlag an einem vorüber – ganz so würde es sich auch mit seiner zuvorigen Musik-Entsagung verhalten. Überbordendes Gelächter quittiert ihm seine gut gesetzte Pointe und zeigt gleichzeitig, wie sehr er vermisst wurde. Zusammen singt man mit ihm „Volcano“ vom 2003er Werk „O“, zum Grande Finale sogar dreistimmig. Von den Balkonen erklingt ein laut-melancholischer Chor, genauso wie in den hinteren Stuhlreihen. Trotz der ansteigenden Hitze und Emphase lässt Rice die Umgebung außerhalb seines kleinen Bühnenspots weiterhin heimelig dunkel. Er genügt. Ohne epochale Show, ohne Band. Auch seine Worte wählt er mit Bedacht. Die Besucher des Palasts hängen ihm dabei aber stets zur Gänze konzentriert an den Lippen. Sollte im Publikum gesprochen werden, so stellt dies sogleich Unterhaltung für den gesamten Saal dar. Und wenn es da von einer jungen Frau mit Weinglas in der Hand nachdrücklich heißt „Ja, Mann!“, dann weiß ein jeder was damit gemeint ist. Damien Rice, der ist einfach gut so wie er ist. Seine Stücke kommen direkt und ohne Umschweife an. Da braucht es nicht viel mehr, um doch alles zu erreichen.