Die Münchner Indie-Pop Band COSBY ist seit nunmehr zehn Jahren fester Bestandteil der deutschen Musikszene. Im letzten Jahr spielten sie neben einer eigenen Tour auch auf internationalen Festivals wie SXSW (USA), Iceland Airwaves (IS) und dem Reeperbahn Festival und supporteten u.a. Größen wie Kaiser Chiefs und Tove Lo auf Tour. Als Lead-Single des kommenden dritten Albums erschien im April die Vorabsingle „Here I Am“, welche gleichzeitig die erste Veröffentlichung der Band bei Universal/Better Now Records war. Eine Power-Ballade, die an Rückschläge erinnert, aber gleichzeitig voller Hoffnung und Kraft steckt. Der Song animiert dazu, sich wieder aufzuraffen und zu wissen: Alles wird gut. Es geht darum, trotz aller Rückschläge immer wieder zu sich selbst zu finden und über sich hinauszuwachsen.
Im April und Mai dieses Jahres starteten die vier COSBY Mitglieder eine kleine Prelistening Tour durch 25 Hours Hotels in Deutschland, Dänemark, Österreich, Italien und der Schweiz. Wir hatten die Möglichkeit, beim Tourabschluss in München in der Boilerman Bar dabei zu sein. Musikalisch unterstützt wurden COSBY dabei von mehreren ihrer Musiker-Freund*innen, unter anderem den Singer-Songwritern Levent Geiger und Malik Harris.
Neben „Here I Am“ präsentierten COSBY bei dem Konzert auch zahlreiche weitere Tracks, die sie bereits für das neue Album geschrieben haben. Und eines sei vorangestellt: Man merkt, dass die vier – Marie (Gesang), Dave (Schlagzeug), Kilian (Gitarre) und Robin (Bass) – schon seit einer halben Ewigkeit gemeinsam auf der Bühne stehen. Maries Stimme ist dabei so ausdrucksstark, dass sie jeden Song problemlos trägt, egal ob rockig oder poppig.
Thematisch befassen sich viele der neuen COSBY Songs mit dem Thema Mental Health und Selbstliebe. Marie berichtet offen davon, dass sie im letzten Jahr eine Therapie angefangen hat, um daran zu arbeiten, sich so zu akzeptieren, wie sie ist. „Loved For Who I Am“, der Song mit dem eingängigen Mantra, ist einer meiner Favoriten an diesem Abend – Ein Song, der unter die Haut geht. Im tanzbaren „Crazy“ geht es darum, sich von all den Menschen fernzuhalten, die nicht gut für einen sind. Marie nutzt ihre Songs auch gerne, um Leuten, die ihr wichtig sind, eine Botschaft zukommen zu lassen und damit auch ihre eigenen Gefühle zu verarbeiten. So bittet sie ihre Mutter in einem der neuen Songs um Entschuldigung und widmet einen weiteren ihrer besten Freundin, die sie nur unregelmäßig sehen kann und die ihr dennoch ungemein wichtig ist. Beides Themen, mit denen sich viele gut identifizieren können. Besonders emotional ist der Song für ihren Vater, der letztes Jahr nach langer Krankheit verstorben ist und ihr größter Fan war. In diesem verarbeitet sie den Schmerz und sorgt für feuchte Augen. Beim rockigen „High“, der neuen Single, die im Juni veröffentlicht werden soll, tanzten und sangen alle im Publikum mit, definitiv ein weiteres Highlight des Abends. Nach einer tollen Zugabe („One Of Those Days“) endete der wunderbare Prelistening Abend gegen 22 Uhr und die in Stimmung gebrachte Zuschauerschaft entschwand in den Freitagabend.
Wenn ihr euch von den Live-Qualitäten der Band selbst überzeugen wollt, so habt ihr im September dazu die Gelegenheit.
COSBY live:
29.09.2023 Berlin, Berghain/Kantine
30.09.2023 Hamburg, Hebebühne
Foto © Jessica Romero Walter