Mit seinem neuesten Album „Hinterland“ hat Casper bekanntermaßen wieder den ganz großen Wurf gelandet. So ein Erfolgsalbum kommt natürlich nicht ohne große Tour aus und so zieht Casper dieser Tage mit seiner Band wieder durch die Lande. Dass dieser Casper inzwischen ganze Hallen ausverkauft und eine fast ausverkaufte Tour spielt, inklusive diverser Zusatzkonzerte, ist dabei schon eine beachtliche Leistung.
Das Publikum am 21.03. in Hamburg ist vor allem weiblich und der Großteil drückt vermutlich noch die Schulbank. Natürlich sind auch ein paar Fans der ersten Tage vor Ort, doch richtige Rap-Fans sind in der Sporthalle kaum zu verorten. Ist seine Musik nun Rap, doch eher Pop oder irgendetwas Crossover mäßiges dazwischen? Diese Frage sollte jeder für dich selbst beantworten und eigentlich steht sie auch gar nicht im Vordergrund. Die Musik die Casper macht ist einfach richtig gut.
Die Show ist sehr reduziert, keine große Lightshow, ein paar Videos die auf der Leinwand im Hintergrund und den Videowalls oberhalb der Bühne abgespielt werden. Keine Pyro und kein Konfetti. All das wäre irgendwie auch unangebracht, Casper springt mit einer Energie von Bühnenseite zu Bühnenseite, die authentisch und doch unaufgeregt wirkt, und wird dabei von seiner Band umrahmt. Er selbst wie auch Keyboarder Konrad tragen Portugal. The Man Shirts, denn die Vorband soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Wie erwartet kennt der Großteil des Publikums diese grandiosen Amerikaner bisher nicht, doch das macht nicht, sie spielen sehr engagiert und liefern dabei ein wirklich schönes Set ab. Diese leicht verschrobenen Typen machen einfach unglaublich gute Musik, die hierzulande leider noch viel zu unbekannt ist.
Insgesamt ist der Sound in der Sporthalle leider mal wieder nicht so schön, wie man es sich wünschen würde. Wer einmal konzentriert und ganz genau hinhört hat, dabei vielleicht auch noch den Standort innerhalb der Halle änderte, der wird gemerkt haben, dass es hier und da ganz schön hallte. Ein unangenehmes dumpfes Echo, aber das dürfte dem Publikum an diesem Abend nicht weiter aufgefallen sein. Die Kids feiern den Bielefelder frenetisch.
Man hätte es fast erwarten können und doch war es eine schöne Überraschung, dass Thees Uhlmann, der den Song „XOXO“ zusammen mit Casper geschrieben hat, bei selbigem auf einmal auf die Bühne huscht. In Hamburg kennt man Thees und freut sich, dass er mal eben vorbeigeschaut hat.
Ein schönes Ende eines schönen Konzertabends!
War dabei: Samira Szago