“Black Adam” von Jaume Collet-Serra: Verwirrung und Chaos

Eigentlich bin ich kein Fan von Actionfilmen. Eigentlich. Aber wenn Dwayne “The Rock” Johnson draufsteht, dann mache ich gerne mal eine Ausnahme. Normalerweise erwarte ich von einem Johnson-Film Muskeln, gute Actionszenen gespickt mit Humor und ein bisschen Liebe. Das habe ich auch bei “Black Adam” erwartet und wurde weitestgehend enttäuscht. Das einzige, was ich als Zuschauerin bekommen habe, sind Muskeln. Der Super(anti)helden-Film ist zwar gut gemeint, aber doch schlecht gemacht. Nicht die beste Nummer von Johnson und nur recht mittelmäßig.

Die Story

5.000 Jahre vor unserer Zeit: Kahndaq ein Land, in dem Frieden und Wohlstand herrschen, wird von seinem König Ahk-Ton in die Sklaverei getrieben. Der Grund: Etherium. Doch dann trat ihm ein mächtiger Champion entgegen und wollte der Unterdrückung ein Ende setzen. Der Held hatte jedoch seinen Zorn nicht unter Kontrolle, sodass ihn die, die ihm die Macht gaben, einsperren mussten – bis in die Gegenwart. In dieser wird Kahndaq von einer Söldnertruppe kontrolliert. Die Wissenschaftlerin Adrianna Tomaz (Sarah Shahi), die sich mit den Söldnern anlegt, erweckt Teth-Adam alias Black Adam (Dwayne Johnson) aus seinem Dornröschenschlaf. Doch dieser hat sich immer noch nicht unter Kontrolle und hinterlässt nur Verderben und Chaos. So wird die Justice Society Of America (JSA) auf Black Adam aufmerksam und versucht ihn aufzuhalten. Zu der Crew gehören der geflügelten Hawkman (Aldis Hodge), Doctor Fate (Pierce Brosnan), Cyclone (Quintessa Swindell) und Atom Smasher (Noah Centineo), der seine Körpergröße ändern kann. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen und ein Orkan des Chaos wird entfacht.

Chaos, so weit das Auge reicht

Wie am Anfang bereits erwähnt, mag ich Filme mit Dwayne Johnson eigentlich ganz gern. Allerdings folgte nach dem ersten Drittel des Films die Ernüchterung. Die Action war das reinste Gemetzel und visuell nicht wirklich ansehnlich, die Figuren sehr eindimensional gestrickt, und zeitweise bekam man das Gefühl, dass der Film versucht, andere Filme, allen voran das Marvel-Universum, zu kopieren. Richtig warm wird man mit der Figur Black Adam zudem auch nicht wirklich. Will er ein Held sein? Ist er ein Anti-Held? Wer ist denn jetzt eigentlich gut und wer böse? Verwirrung wird zusätzlich durch die anderen „Superhelden“ gestiftet, die eher lieblos in die Handlung gesetzt wurden. Als Nicht-DC-Fan wird man bei den Helden-Charakteren in der Luft hängen gelassen, denn es bedarf wohl ein gewisses Vorwissen zu diesen.

Fazit

Zu viel Gemetzel und Brutalität, Actionszenen in Zeitlupe sind zwar nett fürs Auge, aber auch hier macht es das Maß. Es war einfach zu viel. Die flotten Sprüchen hingegen, die die Handlung auflockern sollten, waren viel zu wenig und sind im Rest untergegangen. Eine Liebesding gabs nicht. Nicht mal einen Hauch Liebe. “Black Adam” gleicht auf  visueller Ebene einer Mischung aus vielen bekannten Filmen, verliert sich dabei aber selbst. Es gibt gut in Szene gesetzte Muskeln eines grumpy The Rock. Und irgendwie bekommt man beim Schauen von “Black Adam” das Gefühl, dass man alles schon mal gesehen hat. Wäre Dwayne Johnson nicht der Hauptdarsteller, so wäre der Film womöglich für die Film-Tonne. Zu empfehlen ist der Streifen nur für DC-Fans. Aber den Gang ins Kino kann man sich dabei dennoch sparen.

Foto © Warner Bros