„Every Kingdom“. Beim letzten Röcheln des alt gewordenen Jahres 2011 erschien das Debütalbum des jungen Engländers Ben Howard. Darauf servierte er kraftvoll folkige Singer-Songwriter-Musik, von der es in den letzten 12 Monaten mehr als genug auf die Ohren gab. Ob William Fitzsimmons, Bon Iver, Telekinesis, oder, oder, oder… Doch unbemerkt blieb der 23-jährige trotzdem nicht. Die UK-Tour war in Windeseile restlos ausverkauft und bei den im April stattfindenden Konzerten in Deutschland sieht es nun nicht anders aus. Trotz des großen Zuspruchs, auch seitens der Presse, kennt Ben Howard das Gefühl des Lampenfiebers nur allzu gut. Für ihn ähnelt ein Auftritt vom Prinzip her ganz dem Ansprechen einer schönen Frau in einer Bar. Dabei muss sich der Hobby-Surfer bei seinem Aussehen und solch lebensbejahenden Songtexten wie „Keep your head up, keep your heart strong, keep your mind set, keep your hair long“ aus dem Stück „Keep Your Head Up“ gar keine Sorgen machen. So etwas kommt gut an, glückliche Gesichter scheinen garantiert. Schließlich setzt er die Messlatte ziemlich weit oben an. Zu seinen Einflüssen zählt er zum Beispiel Nick Drake, Joni Mitchell und Bob Dylan. Heraushören kann man die eben genannten Ikonen der Rockgeschichte zwar schon ein bisschen in dem 10 Songs beinhaltenden Album, aber letztlich bereitet Ben Howard im Besonderen durch sein unkonventionelles Gitarrenspiel ein ganz eigenes musikalisches Gericht zu. Er ist ein Kind unserer Zeit. Tief in der Natur verwurzelt, den Blick immer klar nach vorn gerichtet und mit einer emotional berührenden Stimme gesegnet, die aber zu jeder Zeit Übertreibungen klug zu umschiffen weiß.
Die Tourdaten:
18.04. Berlin, Huxley’s Neue Welt
21.04. Dresden, Alter Schlachthof
22.04. München, Muffathalle
23.04. Köln, E-Werk
03.05. Offenbach, Capitol
04.05. Hamburg, Große Freiheit
Freut sich darauf: Hella Wittenberg