Ben Dolic im Interview: „Ich möchte Menschen berühren und inspirieren“

Eigentlich hätte 2020 eines der vielleicht aufregendsten Jahre im bisherigen Leben von Ben Dolic werden sollen. Mit seinem Song „Violent Thing“ sollte er Deutschland beim diesjährigen ESC in Rotterdam vertreten. Wie so vieles anderes kann der Song Contest in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Am 16. Mai aber wird Ben bei der ESC-Ersatzshow „Europe Shine a Light“ in der ARD zu sehen sein. Wir haben ihn bei einem schnellen Interview gefragt, wie er die Absage verkraftet hat und was seine Pläne für die Zukunft sind.

Inzwischen hat uns alle die Nachricht erreicht, dass der Eurovision Song Contest 2020 nicht stattfinden wird. Wie geht es dir damit? In einer ersten Reaktion auf Social Media hast du sehr besonnen reagiert. 

Ja, es war auf jeden Fall ein großer Schock für mich, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Ich denke aber, dass es auf jeden Fall die richtige Entscheidung war, denn die Gesundheit geht immer vor.

Einige der diesjährigen Kandidaten haben bekannt gegeben, dass sie auch 2021 an den Start gehen werden – dann mit einem neuen Song. Wäre das für dich auch eine Option, Deutschland nächstes Jahr beim Eurovision Song Contest zu repräsentieren? 

Für mich wäre das auf jeden Fall eine Option, denn es war immer mein großer Traum, einmal auf der ESC Bühne zu stehen. In den nächsten Wochen werden wir sicher gemeinsam eine Entscheidung diesbezüglich treffen. 

Die Reaktionen auf deinen Beitrag „Violent Thing“ waren fast durchwegs positiv. Auch in den Wettbüros wurde dein Song hoch gehandelt. Insgesamt ja Anzeichen, dass dein Sound auch international gut funktioniert. Gibt dir das einen gewissen Auftrieb? 

Dass der Song so gut funktioniert war eine riesen Überraschung für mich und ich habe mich total über das positive Feedback gefreut. Für die Unterstützung bin ich unendlich dankbar und das motiviert mich sehr für die Zukunft. 

Nimmst du sonst aus den letzten Wochen Dauerpromo etwas Positives mit? 

Die Promozeit war durchwegs positiv. Das Team aus NDR und Airforce 1 hat wirklich alles gegeben um die Single bestmöglich zu promoten und ich hatte eine großartige Zeit.

Deine Stimme hat eine ganz außergewöhnliche Stimmfarbe. Wie bist du denn als Kind zur Musik gekommen? Und wann hast du gemerkt, dass das etwas ist, was dich begeistert und was du weiter verfolgen möchtest? 

MTV hat meine Liebe zur Musik extrem geprägt. Ich hab bei allen Videos mitgesungen und wollte unbedingt auch mal ein eigenes machen. Meine Schule hatte dann ein gutes Musikprogramm und deswegen wurde ich immer weiter unterstützt. 

Hast du denn schon neue Pläne für die nächsten Wochen und Monate? Arbeitest du vielleicht an einem Album/an neuen Songs? 

Aktuell mache ich viele digitale Songwritingsessions. Mal sehen was in der Zukunft noch so passiert.

Wer wäre dein Lieblings-Duettpartner, wenn du es dir aussuchen könntest? 

Ich bin ein großer Fan von französischer Musik. Im Moment höre ich gerne Lolo Zouai und Angèle.

Welcher Künstler inspiriert dich beim Songwriting? Wer ist dein persönliches musikalisches Idol? 

Mein großes musikalisches Vorbild ist Michael Jackson. Beim Songwriting inspirieren mich Ryan Tedder und Kendrick Lamar sehr.

Du sprichst mehrere Sprachen fließend. In welcher Sprache fällt es dir am leichtesten Songs zu schreiben? 

Das ist auf jeden Fall englisch. Ich hab schon immer hauptsächlich englischsprachige Musik gehört.

Hast du ein großes musikalisches Ziel, auf das du hinarbeitest? Was möchtest du mit deiner Musik erreichen? 

Ich möchte Menschen berühren und inspirieren. Das ist mein größtes Ziel.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute ! 

Foto © Zlatimir Arakliev