Gelesen: „Häkeln basics“ von Beate Hilbig

„Häkeln basics“ von Beate Hilbig aus dem TOPP Verlag hält was der Titel verspricht und bietet noch einiges mehr. Der großformatige Hardcover-Band überzeugt dabei sowohl in Inhalt und Aufmachung. Anschaulichen Basics-Erklärungen wechseln sich mit Anleitungen verschiedener Schwierigkeitsstufen ab – von den obligatorischen Topflappen (die gar nicht mal so spießig daher kommen wie man meinen würde) über Ponchos, Mützen Taschen bis hin zu Jonglierbällen und Kuscheltieren.
Die Basics Anleitungen bieten tatsächlich einiges. Nicht nur sämtliche gängige Maschen werden anschaulich erklärt, auch eine Vielzahl von Mustern und Zierabschlüssen gibt es zu lernen, ebenso fachgerechte Zu- und Abnahme, wie man Teile korrekt vernäht und Knopflöcher erstellt. Besonders angenehm macht die Arbeit mit dem Buch, dass die Zeichenerklärungen der Häkelschriften jedes mal auf der jeweiligen Seite abgebildet sind, wodurch kein mühsames Nachschlagen in Register oder Anhang nötig ist. Gearbeitet wird mit handelsüblicher Schachenmayr SMC Wolle.
Sofort verliebt habe ich mich in das ausführliche Kapitel über Granny Squares, eine Kunst, der ich mich schon längst einmal widmen wollte. Granny Squares sind, wie der Name vermuten lässt, kleine Quadrate, die, je nach Geduld und Belieben zusammen gefügt, Kissenhüllen und Decken ergeben können. Eben so, wie man sie früher gerne bei Oma auf dem Sofa finden konnte. Acht verschiedene Quadrate werden in „Häkeln basics“ erklärt, die anhand der Häkelschriften leicht nachzuarbeiten und trotzdem sehr schön und effektvoll sind. Das Tolle am Granny Squares Häkeln ist, dass ein Quadrat in zehn bis zwanzig Minuten fertig ist und so ein bis zwei Quadrate auch einmal in kurzen Pausen fertig gestellt werden können. Außerdem eignen sie sich wunderbar zur Verwertung auch kleinster Reste und der Fantasie beim Zusammensetzen ist nahezu keine Grenzen gesetzt. Beate Hilbig erklärt zudem, wie man die Quadrate auch bereits beim Häkeln verbinden kann, falls man kein Fan des mühsamen Zusammennähens sein sollte. Im gleichen Kapitel werden auch Häkelblüten erklärt, die sich unter anderem hervorragend beim Häkeln vom Mützen einsetzen lassen.
Obendrauf gibt es den kompletten Einsteigerkurs als DVD mit satten 110 Minuten Lauflänge, inklusive Kurs für Linkshänder.
„Häkeln basics“ lässt sich hervorragend als Standardwerk für das Erlernen oder Vertiefen der Grundkenntnisse einsetzen. Aber auch ein Großteil der Anleitungen ist reizvoll. So wünscht meine Tochter sich zum Beispiel für den Ballettunterricht diesen Ärmelschal. Die Wolle ist bereits gekauft, es kann los gehen!

„Häkeln basics“ von Beate Hilbig, TOPP im Frechverlag, ISBN 9783772467905, 19,99 €

Gelesen und gehäkelt von: Gabi Rudolph