Meine erste Begegnung mit „End Times“, dem aktuellen Album der Eels.
Der Typ, der die Myspace-Seite der Eels verwaltet und ich haben ein Timing, das fast perfekt zusammenpasst. Wieso? Weil ich immer kurz bevor ich nachts den Computer ausschalte, überall nochmal nachgucke und ich so schon des öfteren über gerade gepostete Blogs und neu hochgeladene Songs der Eels informiert wurde. Bei einem 3 Minuten Song kein weiteres Problem, aber bei einem ganzen Album verzögert sich dann die Schlafenszeit um einiges. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde also das neue Album „End Times“ komplett hochgeladen, und ich habe es noch währenddessen gehört. Ich freu mich und ich bin müde.
„End Times“ ist das achte Studioalbum der Eels und erscheint 6 Monate nach dem letzten Studioalbum „Hombre Lobo“. Ich gebe zu, dass ich erst vor ein paar Wochen dank eines Freundes auf diese Band aufmerksam geworden bin und bisher auch „nur“ „Beautiful Freak“, „Electro-Shock Blues“ und „Daisies Of The Galaxy“ zu Hause stehen habe und kenne. Drei Alben, die ich seit dem ersten hören nicht mehr loslassen kann. Ich liebe sie.
„End Times“ hat Mark Oliver Everett (auch E genannt und der Kopf der Band) zu großen Teilen in seinem eigenen Keller mit einem Vierspurbandrekorder aufgenommen, und so hört es sich auch an. Es hört sich sehr roh an – melodisch und stimmlich. Das ist etwas, das mich schon direkt von Anfang an an der Stimme von Everett fasziniert hat. Die Musik bewegt sich zwischen Rock und Blues und allem dazwischen – akustisch und manchmal auch lauter und schneller.
Das Thema dieses Album ist Trennung – der Verlust seiner langjährigen Beziehung. Das Album fängt da an, wo auch die Liebe anfängt. „The Beginning“ handelt davon, wie wunderbar alles ist, wenn man frisch verliebt ist, aber klingt dabei nicht fröhlich und erheiternd. Es wirkt eher wie eine Vorwarnung auf das was dann kommt.
„In My Younger Days” ist neben „Little Bird“ einer der Songs, die schon im Vorfeld veröffentlicht und mit einem Video versehen wurden. Es geht darum, dass er, als er jünger war, solch einen Verlust schnell wegstecken konnte, jetzt als ein Mann im mittleren Alter eben nicht mehr. Er möchte sie nur wieder zurück haben. Man hört förmlich den Schmerz in seinem Gesang und der Melodie mitschwingen.
Mein persönlicher Lieblingssong, wobei ich keinen schlecht finde, ist „Paradise Blues“. Es ist der schnellste, rockigste Song auf dem Album und trotzdem erinnert er direkt an einen älteren Blues und auch an Rock’n’Roll. Im Prinzip sagt Everett mit diesem Song aus, dass es nur eine Sache gibt, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Man muss sich selber ändern.
Die Songs sind ungemein berührend und zugleich kraftvoll. Es ist ein wunderbar unverschnörkeltes Album. Ich freue mich schon, es in vernünftiger Qualität (sprich CD) zu hören.
Everett hat auf seiner Internetseite gesagt, dass „End Times“ entweder das liebste oder am wenigsten geliebte Eels Album ihrer Hörer werden wird. Ich finde es großartig! Das Album kommt am 22. Februar 2010 bei uns auf den Markt, und ich kann es ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen.
Zuletzt möchte ich noch Everetts Rat aus „On My Feet“ weitergeben, wie man wohl am besten mit solch einem großen Kummer umgeht:
I am a man in great pain over great beauty
It’s not easy standing on my feet these days
But you know I’m pretty sure
That I’ve been through worse
And I’m sure I can take the hit