Am 12. Oktober spielten We Are Augustines, die sich 2010 aus Überresten der Band Pela neu zusammenfanden, im Zuge ihrer Europa-Tour im Hamburger Knust.
We Are Augustines sah ich zum ersten Mal auf dem diesjährigen Hurricane Festival, wo sie als erster Act des Sonntages die Hauptbühne bespielten. Darauf, diese Band, die sich übrigens auch schon die Main Stage des Coachella Festivals eroberte, nun auf einer wesentlich kleineren Bühne noch einmal zu sehen, war ich gespannt. In der fast schon gemütlichen Athmosphäre des Knust stellte sich heraus, dass die drei Bandmitglieder auf dem verhältnismäßig beengten Raum einen unheimlichen live-Charme entfalten können: Emotionsgeladen ging es her auf der Bühne. Mal schnell mal langsam, mal überschwänglich und ausgelassen, mal zurückhaltend und nachdenklich, wirken die hauptsächlich von Sänger Billy McCarthy geschriebenen Songs zwar häufig melancholisch, doch niemals hoffnungslos; Eher in sich ruhend und fast schon besonnen. Die Stücke des Debutalbums „Rise Ye Sunken Ships“, erzählen von den Höhen und Tiefen des Lebens und Schicksalsschlägen ohne zu klagen. So gut wie immer erzählen sie auch von Neuanfang und Chancen. Davon, dass es weiter gehen kann.
Die, von den Musikern an den Tag gelegte Bühnenpräsens scheint diesen Inhalt nur noch unterstreichen zu wollen. Mit jeder Menge live-Energie, bei der auch schon mal überschwänglich das halbe Schlagzeug abgeräumt wird, bescherten sie uns einen (ich kann es nicht anders sagen) intensiven Abend. Intensiv, nicht nur des Engagements auf der Bühne wegen. Auch wurden abwechslungseiche Variationen von einigen Songs präsentiert und so das bisher nur ein Album umfassende Konzertrepertoire der Augustines mehr als ausgeschöpft. Dabei ging es zwar standardmäßig von a capella bis instrumental, wirkte jedoch nicht als sei man bemüht, Zeit zu schinden oder Lücken zu füllen.
Schön an einem solchen Abend, führt er einem inhaltlich doch so einige Abgründe vor Augen, ist auch, mit dem Gefühl nach Hause zu gehen, dass es sich nach wie vor lohnt nicht zu verlernen sich über Kleinigkeiten zu freuen und nach vorne zu schauen.
„Keep your head up kid
I know you can swim
But ya gotta move your legs”
War dabei: Lena Krüger