Von wegen der Sommer ist keine gute Zeit fürs Kino – auch in den nächsten Wochen starten viele gute Filme in den deutschen Kinos. Für andere unserer Favoriten muss man sich noch ein klein wenig länger gedulden, einer hat leider noch gar keinen deutschen Starttermin – aber wir schicken schon einmal ein paar gute Vibes in die Welt hinaus, in der Hoffnung, dass wir ihn bald auch bei uns zu sehen kriegen. Hier eine Auswahl an Filmen, auf die wir uns in nächster Zeit besonders freuen.
Vanessa Paradis als lesbische Produzentin schwuler Pornos, das Jahr 1979, kurz vor Ende der goldenen Ära des Erotikkinos, ein Serienmörder, der männliche Pornodarsteller ermordet – „Messer im Herz“ von Yann Gonzalez sorgte für Staunen im diesjährigen Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in Cannes. Wir freuen uns besonders darauf, Vanessa Paradis auf der großen Leinwand wiederzusehen, wenn sie als Pornoproduzentin Anne versucht mit einem ambitionierten Filmprojekt ihre Liebhaberin Lois zurückzugewinnen und dabei in eine Mordserie im schwulen Pornomilieu verstrickt wird.
„Messer im Herz“ startet bereits am 18. Juli 2019 in ausgewählten Kinos.
Fast 30 Jahre nach seinem legendären Film „Nikita“ stellt Regie-Koryphäe Luc Besson wieder eine Frau ins Mittelpunkt des Geschehens, die unfreiwillig zur Auftragskillerin wird. „Anna“ wird in den späten 80er Jahren von ihrem drogensüchtigen Freund in einen Raubüberfall verwickelt und bekommt kurz darauf Besuch vom KGB, der sie vor die Wahl stellt: entweder sich zur Killerin ausbilden lassen, oder sterben.
So weit, so Luc Besson. Besonders spannend dürfte werden, wie das russische Model Sasha Luss in die Fußstapfen von Anne Parillaud („Nikita“ und Natalie Portman („Leon der Profi“) tritt, wenn es um große Frauenfiguren bei Luc Besson geht. Wir sind auf jeden Fall sehr neugierig.
„Anna“ startet bereits am 18. Juli 2019 in den deutschen Kinos.
„Basiert ‚Leid und Herrlichkeit‘ auf meinem Leben? Nein, und ja, auf jeden Fall“, so der spanische Kultregisseur Pedro Almodóvar über seinen neuen Film „Leid und Herrlichkeit“. Darin erzählt er über drei Epochen die Lebensgeschichte des Regisseurs Salvador Mallo, der sich unerwartet am Ende seiner Laufbahn wiederfindet. Mit dabei sind die zwei großen, zentralen Stars von Almodóvars Werk, Penélope Cruz und Antonio Banderas. Sowohl optisch als auch inhaltlich verspricht „Leid und Herrlichkeit“ einen typischen Almodóvar, und alleine das ist schon Grund genug, ins Kino zu gehen.
„Leid und Herrlichkeit“ startet am 25. Juli 2019 in den deutschen Kinos.
Die britische Regisseurin Gurinda Chadra ist seit ihrem Überraschungserfolg „Kick it like Beckham“ ein Garant für Feelgood Movies mit englischem Flair. Ihr neuer Film „Blinded by the Light“ verspricht ein Muss zu werden für alle, die die Erfahrung machen durften, was für eine lebensverändernde Wirkung Musik haben kann. Hier kämpft der 16-jährige Javed im England der Thatcher Ära mit der Arbeitslosigkeit seines Vaters und gegen die Skinheads aus der Nachbarschaft, die ihn aufgrund seiner pakistanischen Herkunft angreifen. Ausgerechnet in der Musik eines weißen Künstlers aus den USA, der nicht weiter entfernt von seinem eigenen Leben sein könnte, fühlt er sich plötzlich verstanden – und reist in die USA, um seinem Idol Bruce Springsteen nahe zu sein.
„Blinded by the Light“ startet am 22. August 2019 in den deutschen Kinos.
Kaum ein Film wird in nächster Zeit heißer erwartet als „Midsommar“, das neue Werk von Ari Aster, der uns zuletzt mit seinem fulminanten „Hereditary“ zum Fürchten brachte. In „Midsommar“ begibt sich ein junges Paar trotz Beziehungskrise auf einen Sommertrip nach Schweden, wo sie in einem kleinen Ort zu einem Mittsommer-Festival eingeladen sind. Doch die anfangs so freundlichen Dorfbewohner verhalten sich zunehmend merkwürdiger: sie bereiten sich auf ein besonderes Mittsommer-Ritual vor, das nur alle 90 Jahre zelebriert wird. Und wer Ari Aster kennt, der dürfte ahnen, dass es hier um anderes geht als Blumenkränze flechten und um den Maibaum zu tanzen. Schade, dass „Midsommar“ bei uns erst so spät in die Kinos kommt, er wäre der perfekte Film, um uns auch bei herrlichstem Sommerwetter das Gruseln zu lehren.
„Midsommar“ startet am 26. September 2019 in den deutschen Kinos.
Zugegeben, wir haben „Systemsprenger“, das Langfilmdebüt von Regisseurin Nora Fingscheidt dieses Jahr schon bei der Berlinale gesehen. Aber wir waren so nachhaltig beeindruckt, dass wir es trotzdem kaum erwarten können, dass der Film endlich offiziell in die Kinos kommt. „Systemsprenger“ erzählt die Geschichte der neunjährigen Benni, die aufgrund ihrer verminderten Impulskontrolle von einer Pflegefamilie zur nächsten und von Heim zu Heim gereicht wird. Die großartigen Darsteller, allen voran Helena Zengel als Benni und Albrecht Schuch als ihr Schulbetreuer Micha lassen die Geschichte eines Kindes, das in kein System passen will, auf nahezu unerträgliche Weise lebendig werden.
„Systemsprenger“ startet am 19. September 2019 in den deutschen Kinos.
Nun ja, man könnte darüber diskutieren, ob es wirklich nötig ist, dass Disney offensichtlich seine größten Hits nun nach und nach in der Live-Action Variante noch einmal auf die Leinwand bringt. Aber da wir schon die Neuverfilmung von „Die Schöne und das Biest“ sehr geliebt haben, der Trailer zu „König der Löwen“ sehr vielversprechend aussieht und „Mulan“ eine unserer Liebling-Disney-Heldinnen ist, kommen wir nicht umhin, uns auf die neue Umsetzung von „Mulan“ zu freuen. Der Trailer sieht einfach zu gut aus, und Liu Yifei verspricht eine tolle Besetzung zu werden. Ein bisschen müssen wir uns aber noch gedulden, der Kinostart für die Live-Action Variante von „Mulan“ ist für Frühjahr 2020 geplant.
Im Fall von „Her Smell“ müssen wir uns wahrscheinlich noch länger gedulden, denn der Film von Alex Ross Perry kam zwar bereits im April dieses Jahres in die amerikanischen Kinos, hat bis jetzt aber noch überhaupt keinen deutschen Starttermin. Wir hoffen aber, dass sich das bald ändert, wir müssen ihn nämlich unbedingt sehen! Elisabeth Moss („The Handmaid’s Tale“) spielt darin Becky Something, Leadsängerin der fiktionalen Riot Grrrl Band Something She. Ebenfalls mit dabei als Musikerinnen der Girl-Punk Szene der 90er Jahre sind Cara Delevingne und Agyness Deyn. Wenn das mal keine explosive Kombination ist…
Foto: Midsommar © Csaba Aknay Courtesy of A24