Die Fangemeinde der Last Shadow Puppets ist in heller Aufruhr. Das Ende der fulminanten Tour zu Ihrer Platte „Everything You’ve Come To Expect“ hat befürchten lassen, dass Alex Turner und Miles Kane in dieser Band-Kombination erst mal wieder in der Versenkung verschwinden und sich ihren anderen Musikprojekten oder ihren Model Freundinnen widmen werden. Scheinbar können die beiden Best Buddies aber nicht voneinander lassen. Erst verkündeten sie, dass sie so viele Songs im Köcher haben, dass aus der angekündigten Trilogie mindestens vier Platten werden. Schon das versetzte die Fans in schiere Entzückung, denn nichts braucht die Welt mehr als gute Musik. Und dann Bam! Die Ankündigung einer neuen EP, die unter dem Namen „Dream Synopsis“ Anfang Dezember erscheinen wird. Statt sich nach einer Tour erst mal auszuruhen gehen Alex und Miles mit Band ins Studio in New York und nehmen, in gerade mal einem Tag, sechs Songs auf. Aber hey Jungs, tut euch keinen Zwang an, was raus muss muss raus. Neben einer Neuaufnahme der bekannten Songs „Aviation“ und „The Dream Synopsis“ sind vier Coverversionen zu hören, die die Band bereits auf Tour zum Besten gegeben hat. Einziger Wermutstropfen: die geniale Version von Bowies „Monate Daydream“ ist nicht mit dabei.
Als Vorgeschmack zu der EP gibt es den ersten Song, ein Leonard Cohen Cover. Ein kongenialer Geniestreich: der große Lyriker Alex Turner singt einen Song des großen Lyrikers Cohen. Turner und Kane machen sich den Song zu eigen und interpretieren ihn wie es besser kaum geht, in großartiger TLSP Manier. Auch hier dürfen die perfekt arrangierten Streicher nicht fehlen, die seit der Kooperation mit Owen Pallet den perfekten Sound ausmachen. Der Titel des Songs „Is This What You Want“ kann nur als rhetorische Frag gemeint sein. Man möchte den beiden ein überlautes „Jaaaa“ entgegen schreien. Als i-Tüpfelchen gibt es ein Video, bei dem man einfach nur froh ist, dass es das Format Musikvideo noch gibt. Lasziv bewegt sich Turner durch das Set mit verschiedenen Hintergründen. Dabei erinnerter an Dave Gahan zu seinen besten Zeiten und bewegt die Hüften in bester Elvis Manier. Wenn er dann noch singt „… you were the manual orgasm, I was the dirty little boy… „ und dabei seine Brustwarze aus der Weste rutscht, weiss man nicht mehr wirklich, wie man sich dieser Laszivität noch erwehren soll. Musikalische Verführung vom allerfeinsten. Nonchalant zupft Miles Kane in einem flatternden Etwas dazu seine Gitarre. Ein Kommentar von einem Fan trifft es auf den Punkt: „It’s soooo gay but I love it“.
VÖ.: 02.12.2016