Reden wir nicht vom Wetter. Wir lassen uns viel zu oft dazu herab, den ausbleibenden Sommer zu monieren. Grausam ist das! Reden wir lieber über The Dead Weather. Noch kein Jahr ist vergangen seit der Veröffentlichung des großartigen Debutalbums „Horehound“, schon ist der Zweitling „Sea Of Cowards“ da. Darauf präsentieren sich Alison Mosshart, Jack White, Dean Fertita und Jack Lawrence ähnlich düster wie das verpatzte Sommer-Szenario vor unserer Haustür. Nur dass letzteres bedeutend weniger Spaß macht als der bittere Blues-Rock, dem The Dead Weather sich hingeben.
„Sea Of Cowards“ geht in einer Tour durch, 11 Songs, 35 Minuten, kaum Pausen zwischen den einzelnen Songs. Noch ein bisschen rauher als „Horehound“, aber nicht weniger packend. Auch wenn mancher Kritiker das Fehlen von wirklich eingängigen Melodien benörgelt – ich persönlich tue mich zur Zeit schwer, Songs wie „Die By The Drop“, „Blue Blood Blues“ oder „Old Mary“ wieder aus dem Kopf zu bekommen, jetzt wo ich sie einmal hereingelassen habe. Das Video zur aktuellen Single „Die By The Drop“ ist ebenfalls mal wieder so düster ausgefallen, dass besorgte Youtube Nutzer sich schon fragen, ob der eigentlich gläubige Jack White sich inzwischen dem Satan verschrieben habe. Was soll man dazu noch sagen.
Auch seit dem letzten Berlin-Besuch der vier ist nicht viel Zeit vergangen, im November letzten Jahres waren wir dabei und haben uns bereitwillig und voller Leidenschaft einem uns heute noch nachhängenden Hörschaden ausgeliefert (hier nachzulesen). Trotzdem kommen ausgerechnet wir Berliner diesen Sommer in den Genuss des bis jetzt einzigen The Dead Weather Konzerts deutschlandweit. Der Beantwortung der Frage, ob wir dieses Jahr wieder dabei sind, schicke ich ein Zitat aus unseren Redaktionsräumen voraus:
„Gehen wir eigentlich wieder zu The Dead Weather?“ „Ist Dein Bluterguss vom letzten Mal denn schon abgeheilt?“ „Meinst Du den am Bein oder den in meinem Herzen?“
Natürlich sind wir dabei! Auch wenn bis dahin die Sonne scheint.
The Dead Weather live:
3. Juli – Berlin, Huxley’s