Shut Up And Shuffle: Julius Gale

Julius Gale hat mit seinem verträumten Elektro-Pop schon M83 und Delphic, die er supporten durfte, und das Publikum des letzten Berlin Festivals, die ihn zu den Top Ten Acts zählten, für sich gewonnen. Jetzt ist seine Debüt-EP *acapulco da, auf der  elektronische Club-Musik mit emotionaler Tiefe durch Gesang vermischt wird. Als kleiner Eindruck, hier das Video zu „So He Stood„:

 

Shut Up And Shuffle! Auch Julius Gale hat uns Einblick in seine private Playlist gegeben und erzählt ein bisschen was zu den Songs, die da auftauchen. DIe ersten zehn Shuffle-Lieder auf seinem Ipod, ohne Schummeln durch Weiterskippen:

1. Bon Iver- Perth
Ich kann mich noch an den magischen Moment erinnern, als ich Bon Ivers Album “For Emma, Forever Ago” das erste Mal hörte. Muss im Sommer 2009 gewesen sein. Damals habe ich eine Zeit in Kalifornien gelebt und dort für ein Studio gearbeitet. Am Abend hab ich mir immer ne Flasche Wein oder wässriges Dosenbier gekauft, lag am Pool, hab in die Sterne geschaut und neue Musik entdeckt.
Bon Iver war damals eines meiner Highlights. Wenn du so eine Stimme das erste mal unter so Umständen hörst, wirst du sie nie vergessen.

2. Song of Los- Apparat
Es gibt keine besondere Story zu dem Song oder Künstler. Ist einfach sehr gute Musik, die der Mensch macht.

3. Dreams- Fleetwood Mac
Vielleicht einfach der beste Song aller Zeiten. Aber das denk ich bei vielen Songs von Fleetwood Mac.

4. Pyramids- Frank Ocean
Ich bin mit R’n’B und amerikanischem HipHop aufgewachsen. Als ich so im Teenageralter war, war das alles was ich gehört hab. Usher, Sisqo, JaRule und so Kram, also nicht unbedingt der kredibelste Scheiss und wohl eher peinlich, das Meiste wenigstens.
Dann war das Genre für mich lange uninteressant- bis Frank Ocean “Channel Orange” rausgebracht hat.

5. Line of Fire- Junip
Songs wie dieser beruhigen mich einfach. Hat was von Psychotherapie und wirken sich irgendwie gut auf mein Gemüt aus. Achja: Mein Produzent und ein sehr guter Freund, Leander Bauer aka “Windhoek Echoes” hat vor ein paar Wochen einen offiziellen Remixcontest von denen gewonnen. Muss man gehört haben:

6. Contact- Daft Punk
Hab beim Album durchhören selten so viel schmunzeln müssen wie bei “Random Access Memories”
Was die Jungs sich trauen hat schon was. Der Song ist ja schon fast ein Schlagzeugsolo.

7. Supersymmetry- Arcade Fire
Hab 2011 mit meiner damaligen Band mal auf dem Southside Festival gespielt. Damals den Gitarristen von Arcade Fire beim Pipi-machen getroffen. Etwas, auf das man stolz sein kann.

8. Trouble- Coldplay
Wenn jetzt “A Sky Full Of Stars” gekommen wäre, ich hätte wohl unerlaubter Weise weiter geskippt. Aber Songs von den ersten Alben sind mir nicht peinlich.
Hab den Song als 15-Jähriger auf dem Klavier spielen können. Hat dabei geholfen, dass die Girls meine Pickel nicht ganz so eklig fanden.

9. Studio Braun- Radfahrerhass
Genialität.

10. Mantra- Jhon William Castano Montoya
Als ich mit Kameramann und Alleskönner Markus Schambach zusammen das Video zu “So he stood” aufgenommen hab, lief morgens um 6 auf einmal dieser Künstler. Nachdem wir die ganze Nacht gedreht hatten, war ich so fertig wie selten und hab wohl Musik noch nie so ungefiltert aufgenommen wie in diesem Moment. Irgendwie hat mich das sehr berührt.

Live sehen kann man Julius Gale demnächst hier:

02.08., Auf weiter Flur Festival, Münster
06.09., Schlossfest, Mannheim
24.10., DigitalAnalog Festival, München

www.juliusgale.com