Im Oktober letzten Jahres war es soweit: Mit „Olympus Sleeping“ meldeten sich die Londoner Indie-Rocker Razorlight nach zehn Jahren Pause im Musikbusiness zurück. Passend dazu standen Anfang Februar auch einige Konzerte in Deutschland auf dem Programm, unter anderem in der wunderschönen Freiheiz-Halle in München. Dieses wollten wir uns unter keinen Umständen entgehen lassen.
Vom ersten Ton an war das Publikum voll dabei. Die Halle war zwar leider nicht komplett ausverkauft, doch hat man schnell gemerkt, dass all diejenigen die da waren auch große Lust auf neue Razorlight (Live-)Musik hatten. Um mich herum wurde jedenfalls fleißig im Takt mit gewippt und ab und an auch lauthals mitgesungen. Frontmann Johnny Borell war gefühlt nicht ganz so wortkarg wie früher und hat mit seiner rundum erneuerten Band neben Songs der neuesten Platte zur Freude des Publikums auch alle großen Hits vergangener Tage zum besten gegeben.
Die neuen Songs knüpften dabei nahtlos an den Stil der Razorlight Klassiker „Wire to Wire“ oder „Hostage of Love“ an, ein meiner Meinung nach rundum gelungenes Comeback-Album, welches zu Unrecht in den Charts ein wenig untergegangen ist („Olympus Sleeping“ hat es gerade einmal auf eine Woche in den Top 30 der britischen Hitparade gebracht). Am meisten gefeiert wurden dennoch die Hits wie „In The Morning“ oder „Wire to Wire“. Mein persönliches Highlight war die Performance von „Who Needs Love“, einem meiner absoluten Lieblingssongs. Kaum zu glauben, dass der auch schon wieder 13 Jahre auf dem Buckel hat! Bevor die Band „America“ als Zugabe performte, durfte auch ein „netter Gruß“ an Donald Trump nicht fehlen.
Insgesamt ein wirklich gelungener Konzertabend, bei dem ich ein bisschen nostalgisch an meine Studienzeit zurückdenken konnte und mich gleichzeitig davon überzeugen konnte, dass guter britischer Indie-Rock noch immer ein Dauerbrenner ist.
War dabei: Marion Weber