Nächtliches Tanzen mit den Scissor Sisters

Die Scissor Sisters kommen nach Deutschland. Einige derTermine wurden in den Herbst verlegt. Wir haben in das aktuelle Album „Night Work“ reingehört.

Scissor-Sisters-Night-WorkTanzen! Das will ich, wenn ich „Night Work“ von den Scissor Sisters höre. Ich habe diese Band 2007 bei Rock am Ring gesehen und bis jetzt habe ich selten eine ähnlich energiegeladene Show von anderen Künstlern gesehen. Jetzt ist ihr drittes Album „Night Work“ erschienen, und das Discoherz springt vor Freude. Es kann auch gleich vorweg genommen werden, dass man Clubmusik mögen muß um diese Scheibe zu mögen, da sie ansonsten ein wenig eintönig wirken könnte.

Es hat ganze vier Jahre gedauert, bis der Nachfolger von “Ta-Dah” fertig geworden ist, und fast wäre es nichts mit diesem Album geworden. Doch dann kam Jake Shears (Sänger und Songschreiber) nach Berlin und wurde vom Nachtleben hier zu der aktuellen Platte inspiriert. Im großen und ganzen gehören sämtliche Songs in einen schillernden oder wahlweise dunklen Nachtclub – egal ob hier oder in New York, der Heimatstadt der Scissor Sisters. Dementsprechend schwer fällt es mir persönlich ihr Album zu beurteilen, ohne an den Club oder an die Liveband Scissor Sisters zu denken. Denn ohne dergleichen wirkt es ein wenig langweilig und wie schonmal da gewesen. Es hätte auch im Geburtsjahr von Shears 1978 im damaligen New York entstanden sein können.

Auf ihrer Webseite kann man lesen, dass „Night Work“ “immer noch Spaß ist, aber es ist schmutziger Spaß”, was durch den Knackarsch auf dem Cover noch unterstrichen wird. Sobald man sich ein wenig mit den Texten beschäftigt, springt einem der “Schmutz” direkt ins Gesicht. Unverblümt kommen Texte wie “I found a whole new way to love you/I’ve got a big surprise/I can’t see your eyes but I think you’ll like it too/I found a whole new way to love you/My sneak up from behind is gonna blow yourScissorSisters mind/But if not this time, we’re through” daher. Es ist nicht unbedingt ein Album, das ich meine Kinder hören lassen würde, wenn ich welche hätte. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Scissor Sisters nie eine Band gewesen sind, die für Kinder gedacht war, liegen ihre Anfänge doch in Auftritten um 2 Uhr nachts in New Yorker Clubs. Ich finde ihr Album zuweilen höchst amüsant, aber streckenweise auch ein wenig langweilig. Mein momentaner Liebling ist “Running Out”.

Scott “Babydaddy” Hoffmann (Bassist) fasst es am besten in einem Statement auf der Webseite der Band zusammen: “It’s a night time album”. Mehr muss man dazu eigentlich auch nicht sagen. Beim Gesang wird Shears wie immer von Ana Matronic unterstützt. Ausserdem sind Del Marquis (Gitarre) und Randy Real (Schlagzeug) mit von der Partie.

Übrings sind die Scissor Sisters demnächst in Berlin. Im Herbst kommen sie mit ihrer energiegeladenen Show nach Hamburg, München und Köln.

Achtung! Ein Teil der Daten wurde auf Oktober  sowie in andere Venues verlegt:

13.07. Berlin, Postbahnhof (verlegt vom 09.07. – Karten behalten ihre Gültigkeit)

31.10. Hamburg, Docks (VVK-Start: 12. Juli 2010)

02.11. Köln, Live Music Hall (verlegt vom 13.07. – Karten behalten ihre Gültigkeit)

14.11. München, Theaterfabrik (verlegt vom 20.07. – Karten behalten ihre Gültigkeit)

https://www.scissorsisters.com